Heute lernen wir:
· den Begriff „Text“,
· Merkmale eines Textes,
· eine Textklassifikation,
· Funktionen des Textes,
· Funktionalstile.
Das Wort ist die wichtigste Einheit der Sprache. Aus Wörtern werden Wortgruppen und Sätze gebildet. Aber nur der Text ermöglicht in vollem Maße die menschliche Kommunikation, denn wir kommunizieren durch Texte.
Was ist ein Text?
Das Wort „Text“ kommt aus lateinischer Sprache und bedeutet „weben“, „flechten“.
Im nichtwissenschaftlichen Sprachgebrauch ist ein Text eine abgegrenzte, zusammenhängende, meist schriftliche sprachliche Äußerung.
Im weiteren Sinne ist ein Text auch nicht geschriebene, aber schreibbare Sprachinformation (beispielsweise eines Liedes, Films oder einer improvisierten Theateraufführung).
Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist ein Text die sprachliche Form einer kommunikativen Handlung.
Merkmale des Textes
1. Grammatischer Zusammenhalt. Die Wörter und Sätze sind voneinander abhängig. Diese Abhängigkeit basiert auf grammatischen Formen und Konventionen und ist hauptverantwortlich für die Erschließung von Bedeutung und Sprachgebrauch.
2. Zusammenhang. Die Sätze stehen in einem Text in der bestimmten Reihe.
3. Informativität. Jeder Text trägt einige Information.
4. Ganzheit. Der Text wird als Ganzes wahrgenommen. Also, er hat ein Thema und Ziel und soll vollständig sein.
5. Gliederung. Der Text kann sich in Sätze, Absätze, Kapitel, Abschnitte, Bände gliedern.
6. Der Text hängt immer von einer Situation ab.
Zum Beispiel, der Schüler sagt nicht „Hurra!“, wenn er eine Fünf für die Kontrollarbeit bekommt. Er freut sich, wer er eine Eins bekommt!
Textklassifikation
Text ist das Ergebnis mündlicher oder schriftlicher Sprachhandlung.
Funktionen des Textes
Sowohl bei mündlichen als auch bei schriftlichen Texten geht es um die gemeinsame Verständigung über ein Thema. Die genauen Funktionen oder Auswirkungen von Texten können – je nach Text – aber ganz unterschiedlich sein.
Funktionalstile
In Texten drücken die Menschen ihre Gedanken, Wünsche, Träume, Bedürfnisse u. a. aus. Jeden Gedanken kann man mit unterschiedlichen sprachlichen Mitteln zum Ausdruck bringen. So entstehen Texte verschiedener Funktionalstile, die durch eine Liste von besonderen Merkmalen charakterisiert sind.
1. Alltagssprache oder Stil der Alltagsrede.
Seine gesellschaftliche Funktion ist die sprachliche Gestaltung des alltäglichen Sprachverkehrs in der nicht offiziellen Sphäre der gesellschaftlichen Kommunikation. Die Kommunikation wird dabei vorwiegend mündlich realisiert.
Als Realisierungsformen gelten Mitteilungen und Berichte, Meinungsaustausch privater Natur, objektive und subjektive Feststellungen, Urteile über die Geschehnisse und Vorgänge in der Welt und in der nächsten Umgebung usw. Für den alltäglichen Sprachverkehr ist der unmittelbare Kontakt zwischen Gesprächspartnern charakteristisch, der Dialog ist hier die Hauptform des Redeverlaufs.
Eine große Rolle spielt die Sprechsituation und die nicht sprachlichen Mittel: Mimik, Gestik, die Reaktion des Gesprächspartners.
Die Merkmale des Stils der Alltagsrede sind:
1. Konkretheit.
2. Ungezwungenheit.
3. Emotionale Expressivität.
4. Subjektivität.
5. Knappheit des Ausdrucks.
2. Amtsstil oder Stil der öffentlichen Rede.
Grundfunktion dieses Stils ist die offizielle schriftliche und mündliche Verständigung einerseits zwischen den Staatsämtern und Behörden untereinander und anderseits zwischen öffentlichen Organisationen und Bevölkerung.
Der offizielle Stil ist in Amtsdokumenten, offiziellen Mitteilungen, Vorträgen, Ansprachen, Gesetzbüchern, Verordnungen gebraucht.
Der Amtsstil ist durch folgende Stilzüge gekennzeichnet:
1. Unpersönlichkeit und Objektivität.
2. Gedrängte Kürze.
3. Klarheit.
Dieser Stil ist verhältnismäßig stabil und in sich begrenzt.
In solchen Texten verwendet man:
· Schablonen und Klischees, spezielle Lexik, Termini, amtliche Formulierungen,
· bestimmte Verben: erfordern, vornehmen;
· Pronominaladverbien: hiermit, hierfür usw.
3. Stil der Wissenschaft.
Der wissenschaftliche Text vermittelt die Erkenntnisse. Dieser Stil wird durch Sachlichkeit und Logik, Klarheit und Fassbarkeit charakterisiert.
Zum Stil der Wissenschaft gehören das gesamte wissenschaftliche und technische Schrifttum sowie wissenschaftliche Vorlesungen und Vorträge. Zu dem Stil der Wissenschaft gehören auch Annotationen, Referate, Resümees, Lehrbücher.
Charakteristisch für den Stil der Wissenschaft sind:
· Logik;
· Sachbezogenheit;
· Genauigkeit,
· Klarheit;
· Fassbarkeit;
· Abstragierung;
· Überzeugungskraft.
4. Publizistischer Stil oder Stil der Presse und Publizistik.
Die soziale Funktion dieses Stils ist die Informierung und Beeinflussung (Agitation und Propaganda). Der Zeitungsstil informiert die Massen über alles Neue, über aktuelle Ereignisse in der Politik, im Gesellschaftsleben in aller Welt.
Das Hauptziel der Texte dieses Stils ist die Öffentlichkeit zu informieren.
Das sind: Nachricht, Redaktionsartikel, Glosse, Kommentar, Reportage, Replik, Interview, Rezension usw.
Typisch für den Stil der Presse und Publizistik ist der Gebrauch;
- der Zeitungsklischees,
- der Fremdwörter, Neologismen, Modewörter, emotional gefärbte Lexik,
- der Namen von Zeitgenossen, Orts- und Zeitangaben, Titel von Organisationen, Ziffern, Daten, Zitate.
5. Belletristischer Stil oder der Stil der schönen Literatur.
Die gesellschaftliche Funktion der schönen Literatur besteht darin, durch ästhetische Einwirkung, durch künstlerische Bildhaftigkeit die Wirklichkeit widerzuspiegeln.
Die Besonderheit des Stils besteht darin, dass es der einzige Stil ist, in dem alle Redearten vertreten sind: Autorensprache, direkte, indirekte, erzählte und erlebte Rede.
Der künstlerische Text ist auf die sinnliche Abbildung (Emotionen, Wahrnehmungen, Vorstellungen) gerichtet.
In dem literarischen Werk wird der individuelle Stil des Autors wiederspiegelt, er schafft individuelle Bilder und gestaltet sie sprachlich individuell.
Die Formen des Stils der schönen Literatur sind: Drama, Prosa, Poesie.
Genre: Komödie, Tragödie, Drama, Roman, Novelle, Erzählung, Fabel, Gedicht, Lied usw.
Zusammenfassung
ein Text ist eine Folge von Sätzen und Äußerungen, die miteinander zusammenhängen und verbunden sind. Er verfolgt eine Absicht, hat ein bestimmtes Thema und sollte einen Sinn ergeben, also einen „roten Faden“ haben. Ein Text sollte außerdem im Inhalt und in der Form strukturiert und gegliedert sein.
Es gibt Texte verschiedener Funktionalstile, die durch eine Liste von besonderen Merkmalen charakterisiert sind.
· Stil der Alltagssprache,
· öffentlicher Stil,
· wissenschaftlicher Stil,
· publizistischer Stil,
· belletristischer Stil.
Viel Spaß beim Deutschlernen!