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Deutsche Sprichwörter und Redewendungen

Урок 49. Немецкий язык 11 класс ФГОС

В чём разница между пословицами и поговорками? Как они возникли? Нужно ли употреблять их в своей речи? Ответы на эти вопросы ученики найдут в этом видео. Кроме этого, они узнают много новых немецких пословиц и поговорок, смогут сравнить пословицы и поговорки в русском и немецком языках и выполнить интересные упражнения для закрепления.

Конспект урока "Deutsche Sprichwörter und Redewendungen"

„Ein Sprichwort ist ein kurzer Satz, der sich auf lange Erfahrung gründet.“

Miguel de Cervantes, spanischer Schriftsteller.

Wer hat diese Sätze von euch nicht schon mal gehört: „Verschiebe nicht auf morgen, was du heute kannst besorgen!“ oder „Leg doch mal einen Zahn zu!“

Jeder kennt diese und andere Sprichwörter und Redewendungen. Sie begleiten uns im Alltag und gehören fest in unseren Sprachgebrauch.

Wir verwenden Sprichwörter und Redewendungen automatisch und gehen davon aus, dass unser Gesprächspartner seine Bedeutung versteht.

Diese Stunde bringt etwas Licht ins Dunkel! Also, das bedeutet, sie erklärt:

- was sind Sprichwörter und Redewendungen,

- ihre Entstehungsgeschichte und Gebrauch.

Ihr lernt viele neue interessante Sprichwörter und Redewendungen aus der deutschen Sprache.

Was versteht man unter dem Begriff „Sprichwort“?

Sprichwörter sind allgemein geprägte, feste Sätze, die eine Lebensregel oder eine Weisheit in kurzer Form ausdrücken.

Sie werden oft genutzt, um Argumente zu bekräftigen oder um kleine Ratschläge zu geben.

Sprichwörter sind traditionell-volkstümliche Aussagen. Sie haben die Form einer festen und unveränderlichen Formulierung.

Das sind einige Beispiele von Sprichwörtern:

Auf Regen folgt Sonnenschein.

Bedeutung: Nach schlechten Zeiten können nur Bessere folgen.

Wie können wir sehen, das ist ein fester Satz mit unveränderlicher Formulierung. Man kann nicht zum Beispiel so sagen: Auf Regen folgt Eis oder Donner. Der Satz verliert dann seinen Sinn. Und er lernt uns, dass nach schlechten Zeiten das Bessere kommt.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Bedeutung: Ein Kind übernimmt Eigenschaften oder Verhaltensweisen der Eltern oder ein Kind hat offensichtliche Erbmerkmale der Erscheinung seiner Eltern.

Auf jeden Topf gehört ein Deckel.

Bedeutung: Für jeden Menschen gibt es einen anderen Menschen, der gut zu ihm passt, beziehungsweise jeder sollte irgendwann einen Partner finden.

Die Katze lässt das Mausen nicht.

Dieses Sprichwort bedeutet, dass man die festen Angewohnheiten eines Menschen nicht ändern kann.

Der Teufel ist ein Eichhörnchen.

Hat die Bedeutung: Man darf sich nie zu sicher sein, auch aus vermeintlich Harmlosem kann unerwartet Böses hervortreten.

Was bedeutet „Redewendung“?

Eine Redewendung ist eine feste Verbindung mehrerer Wörter („feste Wortverbindung“) zu einer Einheit, deren Gesamtbedeutung sich nicht unmittelbar aus der Bedeutung der Einzelelemente ergibt.

Das ist noch eine leichtere Erklärung von Duden:

Redewendung ist eine feste Verbindung von Wörtern, die zusammen eine bestimmte, meist bildliche Bedeutung haben.

Das heißt, bildhafte Wendungen, welche auch als Metaphern bezeichnet werden. Das bedeutet, der Sinn einer Redewendung ist bildhaft, daher nicht immer eindeutig.

Redewendungen sind feste sprachliche Wendungen oder auch Wortverbindungen, die aber keinen vollständigen Satz ergeben.

Redewendung wird auch Phraseologismus, Redensart, Idiom, stehende Wendung und fester Ausdruck genannt.

Das sind einige Beispiele von Redewendungen:

1. Einen Dachschaden haben – verrückt sein.

2. Ein alter Hase sein – ein Mensch mit großer Erfahrung sein.

3. Auf dem Teppich bleiben – realistisch bleiben.

4. Jemandem auf der Nase herumtanzen – mit jemandem machen, was man will.

5. Jemandem auf die Finger sehen – jemanden kontrollieren.

Unterschiede zwischen Sprichwörtern und Redewendungen.

Woraus entstanden Sprichwörter und Redewendungen?

Viele Redewendungen und Sprichwörter haben ihren Ursprung in der Literatur, in Volksmärchen und in der Mythologie sowie in Bräuchen und Traditionen.

Doch ihr eigentlicher Ursprung, ihre Bedeutung und ihr Gebrauch sind heute schwer nachzuvollziehen, da sich die Sprichwörter im Laufe der Jahre stark verändert haben.

Heute gilt es als Merkmal der Redewendungen und Sprichwörter, dass ihr Autor unbekannt ist. Aber das ist nicht so genau. Manche von ihnen haben ihren Ursprung von lateinischen Autoren oder stammen aus der Bibel.

In die deutsche Sprache wurde die Vielzahl von Sprichwörtern und Redewendungen dank dem Mönch und Bibelübersetzter Martin Luther gekommen.

Die Wurzeln der ersten deutschen Sprichwörter kann man bis ins frühe 15. Jahrhundert nachverfolgen. In dieser Zeit wurden sie aufgrund ihrer vermehrten Anwendung in Schulen und in der Kirche gesammelt und aufgeschrieben.

Sprichwörter wurden auch in literarischen Texten verwendet und somit wurde ihr Erhalt gesichert.

Diese kurzen volkstümlichen Aussagen wurden über Generationen überliefert. Im Laufe der Zeit wurden viele Sprichwörter verändert, vermischt und oft auch inhaltlich weiterentwickelt.

Doch aber kann man manche Sprichwörter nach dem 16. Jahrhundert nicht mehr nachweisen.

Das sind ein paar Beispiele von Sprichwörtern und Redewendungen, die schon vor langer Zeit entstanden!

1. Etwas auf dem Kasten haben.

„Besondere Fähigkeiten besitzen, klug/gebildet sein“.

Diese Redewendung stammt noch aus dem Mittelalter.

Damals war man überzeugt, dass sowohl Brust (also der Brustkasten) als auch Kopf (der Hirnkasten) leere Hüllen sind, die gefüllt werden müssen. Ein gefüllter Hirnkasten war also ein Zeichen von Intelligenz, ein leerer folglich für Dummheit.

2. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

„Wer zuerst da ist, bekommt auch als erster etwas oder kann etwas als erster tun“.

Dieses Sprichwort kommt aus dem Mittelalter. Früher mussten sich die Bauern mit ihrem Getreide vor der Mühle anstellen und ihnen wurde dann nacheinander das Korn gemahlen. Wer zuerst da war, hat sein Mehl natürlich auch als erster wiederbekommen und konnte eher wieder nach Hause gehen, während die Bauern, die später kamen, umso länger warten mussten.

3. Jacke wie Hose sein.

„Egal oder gleichgültig sein, keinen Unterschied machen“.

Diese umgangssprachliche Redensart wird seit dem 17. Jahrhundert verwendet. Früher war es nicht üblich, Jacken und Hosen aus dem gleichen Stoff. Doch dann kam dies in Mode und die Schneider bezeichneten diese Neuerung als „Jacke wie Hose“.

Also, wenn man eine Sprache lernt, man sich auch die Traditionen und Kultur kennen lernt, um historische Kontexte und Voraussetzungen zu verstehen.

Gebrauch

Viele Menschen glauben daran, dass Sprichwörter und Redewendungen nicht unbedingt notwendig sind und dass sie in den älteren Generationen häufig verwendet als in den Jüngeren.

Aber das ist nicht so. Das sind Vorteile, warum man Sprichwörter und Redewendungen verwenden muss!

1. Sprichwörtliche Ausdrücke sind viel mehr, als nur ein paar Phrasen, die in übertragener Weise einen Gedanken witzig machen. Sie decken eher eine ganze Bandbreite von Gefühlen, Untertönen und Emotionen aus.

Ich bin im Eimer. – Ich bin kaputt und erschöpft.

Er macht ein langes Gesicht. – Er ist enttäuscht.

Sie redet wie ein Wasserfall. – Sie redet viel und pausenlos.

2. Wenn man Redewendungen in seiner Sprache verwendet, lässt ihre Sprache auch authentischer und natürlicher wirken.

Er hat nicht alle Tassen im Schrank. – Er ist verrückt.

Wenn ich ihn sehe, habe ich Schmetterlinge im Bauch! – Das Mädchen ist verliebt.

Der Schüler ist stumm wie ein Fisch.  - Der Schüler machte vielleicht keine Hausaufgabe und sagte nichts.

Besonders Nicht-Muttersprachler haben oft Schwierigkeiten, sich die Bedeutung eines solchen Sprachbildes zu erschließen.

Da Sprichwörter sich von Sprache zu Sprache unterscheiden, lassen sie sich nicht immer eins zu eins übersetzen. Zum Bespiel vergleicht deutsche und russische Äquivalente:

1. Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters. – На вкус и цвет товарищей нет.

2. Der frühe Vogel fängt den Wurm. – Kто рано встает, тому Бог подает.

3. Stille Wasser sind tief. – В тихом омуте черти водятся.

4. Wenn man vom Teufel spricht, kommt er. – Лёгок на помине.

Es gibt allerdings auch einige Sprichwörter, die sich wörtlich übersetzen lassen:

1. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. – Не всё то золото, что блестит.

2. Auge um Auge, Zahn um Zahn. – Око за око, зуб за зуб.

3. Alle Wege führen nach Rom. – Все дороги ведут в Рим.

4. Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist. – Куй железо, пока горячо.

Wiederholen wir noch einmal!

1. Sprichwörter sind traditionell-volkstümliche Aussagen. Sie haben die Form einer festen und unveränderlichen Formulierung.

2. Redewendung ist eine feste Verbindung von Wörtern, die zusammen eine bestimmte, meist bildliche Bedeutung haben.

3. Unterschiede zwischen Sprichwörtern und Redewendungen sind:

1. Sprichwörter sind Weisheiten und Redewendungen sind bildhafte Wendungen.

2. Sprichwörter sind meist eindeutig und Redewendungen nicht immer eindeutig.

3. Sprichwörter sind feste Satzgefüge und Redewendungen – feste Wortverbindungen.

4. Sprichwörter ergeben einen vollständigen Satz, Redewendungen ergeben keinen vollständigen Satz.

5. Sprichwörter können dem Satzzusammenhang schlecht oder gar nicht angepasst werden. Redewendungen können dem Satzzusammenhang angepasst werden.

4. Sowohl Sprichwörter als auch Redewendungen gehören zu unserem Kulturgut und werden oft und gerne verwendet. Sie machen unsere Sprache authentischer, natürlicher und interessanter.

Hals- und Beinbruch!

Nichts Schlechtes! Das ist eine Wunschformel für das gute Gelingen eines Vorhabens, also, viel Erfolg beim Deutschlernen!

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