Klassische Musik in Deutschland
Die Deutschen gelten als Musiknation. Und das hat schon seinen Grund. Kein Land der Welt hat der Menschheit so viele große Komponisten wie Deutschland präsentiert. Deutsche Komponisten Bach, Händel, Beethoven, Schumann, Schubert, Wagner - das ist noch nicht eine vollständige Liste von talentierten Musikern, die eine unglaubliche Menge an musikalischen Meisterwerken verschiedener Genres geschaffen haben.
Und heute schauen wir die Geschichte der klassischen Musik und ihre wichtigsten Vertreter! Wir erkennen auch, ist klassische Musik heute populär, oder?
Beginnen wir!
Was ist die klassische Musik?
Klassische Musik hat viele Bedeutungen. Allgemein ist das solche Musik, die mit der Zeit geprüft wird und seit vielen Jahren populär ist.
Klassische Musik bezeichnet vor allem die europäische Musiktradition der Kunstmusik von etwa 1730 bis 1850.
Aber die Geschichte begann noch früher.
Die Geschichte der klassischen Musik
Die Geschichte der klassischen Musik kann man in 4 großen Perioden gliedern:
I. Alte Musik.
II. Klassik.
III. Klassische Musik des 20. Jahrhunderts.
IV. Klassische Musik heutiger Zeit.
I. Alte Musik gliedert sich in:
1. Mittelaltermusik (etwa 13.-14. Jahrhundert)
2. Renaissancemusik (15. bis 16. Jahrhundert)
3. Barockmusik (ca. 1600 bis 1750)
1. Mittelaltermusik (etwa 13. – 14. Jahrhundert)
Die Musik dieser Periode nennt man auch Frühe Musik.
Dazu gehören:
- Kirchenmusik.
- Minnesang.
- Notensatz.
- Stil der Polyphonie.
Kirchenmusik. Die Musik war ein wichtiger Teil des christlichen Gottendienstes.
Die Kirche war der wichtigste Patron der Künste. Fast alle Komponisten des Mittelalters, außer den Minnesängern, wurden von der Kirche unterstützt. Kirchenmusik wurde ausschließlich auf Latein gesungen. Die beliebtesten Instrumente waren die Orgel und das Glockenspiel.
Minnesang. Minnesang ist eine Form von gesungener Poesie, die an den Höfen des Adels im deutschen Sprachraum im Mittelalter aufgeführt wurde. Er hat sich an den großen Höfen in Frankreich, Italien und zum Teil in Deutschland entwickelt.
Die Minnesänger (oder Troubadours in Frankreich) spielten eine wichtige Rolle im Hofleben. Ihre Musik wurde in der Hofsprache, das heißt, nicht Latein, geschrieben.
Leider wissen wir nicht viel darüber, wie sich Minnesang angehört hat. Es sind uns viele Minnesang-Texte überliefert worden, aber fast keine Melodien.
Der Sänger war oft wohl gleichzeitig der Dichter, er sang also seine eigenen Lieder. Ein angestellter Sänger sang gegen Geld oder andere Vergünstigungen – einen neuen Mantel zum Beispiel.
Die Ritter sangen auch, um seine Kultur zu zeigen und Ritterlichkeit zu beweisen.
Das berühmteste und größte Buch mit Minnesang-Texten ist der Codex Manesse (entstand vermutlich vor 1340) Er enthält dichterische Werke in mittelhochdeutscher Sprache.
Notensatz. Die Musik in dem frühen Mittelalter hatte kein System für Notensatz. Erst im 9. Jahrhundert begann eine Standardisierung des Notensatzes, zuerst in den großen Klöstern und Kirchen. Dafür benutze man Neumen – spezielle graphische Zeichen, Figuren und Symbolen für Melodienschreibung.
Stil der Polyphonie. Polyphonie bezeichnet verschiedene Arten der Mehrstimmigkeit in der Musik. In einfachem polyphonischem Lied hat man eine Begleitung durch Trommeln oder Dröhnen. Die Entwicklung solches Stils war ab 900 in der Kirchenmusik. Besonders populär war Polyphonie im hohen Mittelalter (1200–1400). Manchmal wurde sogar in mehreren Sprachen gleichzeitig gesungen. Zu modernen Ohren klingt diese Musik überraschend dissonant.
Die bekannteste Person der Frühen Musik war Walter von der Vogelweide (» 1170 – » 1230).
Er gilt als der bedeutendste deutschsprachige Lyriker und Minnesänger des Mittelalters. Er dichtete in mittelhochdeutscher Sprache. Sein bekanntestes Lied ist „Unter der Linden“. Es erzählt über die Liebe eines Ritters zu höher gestellter Dame.
2. Renaissancemusik (15. bis 16. Jahrhundert)
Musik dieser Periode war schon nicht für die Kirche, sondern auch für die Bürger und Hofleute. In dieser Zeit entstanden neue Stile und Werke. Dazu trugen Reisen der Musikanten nach Frankreich, Italien, Spanien und die Entwicklung der Druckkunst bei.
In der Kirche spielte die Musik auch eine wichtige Rolle. Sakrale Musik war hauptsächlich in Form der Messe.
Der populärste Stil dieser Periode war der vierstimmige Chorgesang.
Michael Praetorius (1571–1621) war ein wichtiger Vertreter der Renaissancemusik.
Er war ein deutscher Komponist, Organist, Hofkapellmeister und Gelehrter im Übergang. Er schrieb hauptsächlich Psalmen und geistliche Lieder. Das berühmte Lied ist ein kirchliches Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“.
3. Barockmusik (ca. 1600 bis 1750)
Barockzeit gekennzeichnet durch komplexere musikalische Formen, die Entstehung neuer Genres: Oratorium und Oper, sowie der Generalbass. Typische Instrumente sind Orgel, Cello, Laute, Kontrabass, Fagott und Cembalo, eine Weiterentwicklung des Spinetts. Die Melodien waren oft dramatisch und verziert; Instrumenten und Stimmen wurden frei gemischt.
Die ersten Opernhäuser entstanden in Italien um 1600. Weitere folgten in Dresden und anderen europäischen Residenzstädten. Die Opernhäuser wurden als Prestigeobjekte des Adels.
In dieser Zeit bildeten sich zwei Operntypen heraus: die komische Oper und die ernste Oper.
Die Hauptvertreter der Barockmusik waren die deutschen Komponisten Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel.
Sie gründeten die klassische Musik und brachten Deutschland an die Spitze der musikalischen Welt.
Hört bitte ein Beispiel der Barockmusik! Johann Sebastian Bach „Toccata und Fuge d-Moll“
II. Die zweite große Periode Klassik gliedert sich in:
1. Vor- oder Frühklassik (ca. 1730 bis 1770).
2. Wiener Klassik (ca. 1770 bis 1830).
3. Musik der Romantik (19. – frühes 20. Jahrhundert).
1. Vorklassik oder Frühklassik (ca. 1730 bis 1770).
Die Musik wurde einfacher und schlichter. Das Klavier wurde das wichtigste Instrument. Sogar die Bürger konnten sich es leisten.
Der wichtigste Vertreter war der junge Mozart.
Der Stil der Vorklassik nennt man „galanter Stil“.
2. Wiener Klassik (ca. 1770 bis 1830)
Ab 1770 entwickelte sich vor allem in Wien ein ganz bestimmter Musikstil, den wir heute als Wiener Klassik bezeichnen. Wien war damals eine Musikstadt. So bekam diese Periode seinen Namen.
Drei große Namen stehen für die Wiener Klassik: Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven.
Beethoven, der jüngste der drei Komponisten, steht dann schon am Übergang zur Romantik.
Die Wiener Klassik charakterisierte durch Harmonie und Ausgewogenheit. Symphonien, Sonaten entwickelten sich, Orchester erweiterten sich und Werke bekamen eine große Emotionalität. Die Hauptinstrumente sind Geige, Bratsche und Violoncello.
Hört bitte ein Beispiel der Musik der Wiener Klassik! Ludwig van Beethoven „Mondscheinsonate“
3. Musik der Romantik (19. – frühes 20. Jahrhundert).
Im Vordergrund standen die Natur, Träume und Fantasie. Oft interessierten sich romantische Künstler für das Phantastische oder Übernatürliche. Die Haupttextenquellen für die Musik der Romantik waren Sagen, Balladen, Mystik, Heldentum und Naturerscheinungen.
Überwiegend wurden kurze Klavierstücke und Lieder geschrieben. Andere für diese Zeit typische Formen der Musik waren die Symphonie, der romantische Liederzyklus und das lyrische einsätzige Charakterstück.
Die Musik verband man mit außermusikalischen, häufig literarischen Ideen, das heißt Programmmusik. Programmmusik ist eine Instrumentalmusik, die einem außermusikalischen Programm folgt.
Auch dienten Volkslieder und andere ethnische Musikformen als Quelle für viele musikalische Werke.
Die Musik wurde länger und komplexer.
Die Hauptvertreter der Musik der Romantik waren Franz Schubert und Richard Wagner.
Hört bitte ein Beispiel der Musik der Romantik! Richard Wagner „Walkürenritt“
III. Die dritte Hauptperiode ist das 20. Jahrhundert.
Im 20. Jahrhundert entstanden neue Genres wie Jazz und Rock, die Entwicklung der neuen Technologien, Kenntnisse von anderen Kulturen brachten neue Musik. Alle Kombinationen wurden möglich. Die klassische Musik war für ausgebildeten und akademischen Menschen.
Die Hauptkomponisten des 20. Jahrhunderts sind Carl Orff (1885–1982) und Arnold Schönberg (1874–1951).
Hört ein Beispiel der Musik dieser Periode! Carl Orff „Carmina Burana“
IV. Deutsche klassische Musik heute
Musikfestivals, Festspiele, Festwochen, festliche Aufführungen machen einen wesentlichen Teil des Musiklebens aus. Die Tradition der Veranstaltungen lässt sich in manchen Fällen bis in längst vergangene Jahrhunderte verfolgen.
Jedes Jahr finden wiederkehrenden Festspiele und Klassik Festivals statt. Das ganze Jahr über gibt es Festspiele, die auch ausländische Besucher anziehen. Die Bayreuther Festspiele, die das Erbe Richard Wagners pflegen, sind sicherlich die bekanntesten deutschen Festspiele auch im Ausland.
Ein Schwerpunkt sind die Berliner Festwochen, die jedes Jahr im September/Oktober 5 Wochen lang musikalische Ereignisse wie Konzerte, Opernaufführungen und Ballett bieten.
Zu den wichtigsten Jazzveranstaltungen der Welt gehören die Berliner Jazztage im November, die 5 Tage dauern.
Die ältesten Festspiele sind die Passionsspiele in Oberammergau, die seit 1634 alle zehn Jahre stattfinden. Die Passionsspiele sind weltbekannt und ziehen rund eine halbe Million Zuschauer aus der ganzen Welt.
In jedem Bundesland Deutschlands finden Festspiele statt. Das sind die bekanntesten von ihnen:
· Beethovenfest Bonn (fand seit 1845);
· Opernfestspiele in München (fand seit 1875);
· Mozartfest Würzburg (fand seit 1922);
· Schleswig-Holstein Festival (fand seit 1986);
· Klavier-Festival Ruhr (fand seit 1988);
· Heidelberger Frühling (fand seit 1997) und viele andere.
Die populärsten deutschen Komponisten sind heute Hans Zimmer, Ramin Djawadi und David Garrett. Sie sind weltweit bekannt.
Das ist die weltberühmte und eine der populärsten Melodie von deutsch-iranischem Komponisten Ramin Djawadi für die US-Fernsehserie „Game of Thrones“ also „Spiel der Throne“ – „Main Title“
Das Werk deutscher Komponisten ist seit Jahrhunderten fester Bestandteil des musikalischen Erbes der Welt. Berühmte symphonische und chorische Kollektive führen ihre Werke auf höchstem Niveau aus.
Ein fester Bestandteil des musikalischen Deutschlands sind seine Festspiele, wie zum Beispiel Bayreuther Festspiele oder die Berliner Festwochen.
Das musikalische Umfeld Deutschlands verändert und entwickelt sich aktiv und heute.
Die reichen musikalischen Traditionen des Landes werden nicht nur unterstützt, sondern erhalten auch eine moderne Erweiterung. Dank der Tätigkeit weltberühmter Komponisten und Musikern hat Deutschlands einzigartige musikalische Vergangenheit mit ebenso brillanter Gegenwart.