Nebensätze. Subjekt- und Objektsätze, Temporalsätze, Konzessivsätze

Nebensätze. Subjekt- und Objektsätze, Temporal-, Konzessivsätze

In der vorigen Stunde haben wir Relativ-, Konditional-, Kausal- und Finalsätze wiederholt.

Wir arbeiten mit den Nebensätzen weiter! Und heute lernen wir die nächsten Arten von ihnen: Subjekt- und Objektsätze, Temporal-, Konzessivsätze.

Und machen natürlich die Übungen.

Subjekt- und Objektsätze

Der Subjektsatz ist ein Satz, in dem ein ganzer Nebensatz das Subjekt ist. Subjektsätze erfragen wir mit Wer? Was?

Dass ich nie wieder Hausaufgaben machen muss, ist mein Traum

„Dass ich nie wieder Hausaufgaben machen muss“ ist ein Subjektsatz, da man fragen kann: „Was ist mein Traum? – Dass ich nie wieder Hausaufgaben machen muss.“

 Noch ein Beispiel:

Wer viel lernt, wird belohnt.

Frage: Wer oder was wird belohnt?

Der Objektsatz ist ein Satz, in dem ein ganzer Nebensatz das Objekt ist. Objektsätze werden eingeleitet: durch Konjunktionen dass, ob und wie oder durch die Relativadverbien womit, wofür, wo, wohin u.a. und Relativpronomen: wer, was, der, welcher u.a.

Es gibt drei verschiedene Objektarten:

·        Objektsätze im Akkusativ

·        im Dativ

·        und im Genitiv.

Objektsätze im Akkusativ beantworten die Fragen Wen? Was?

Ich sehe nicht, wer da kommt.

Die Frage lautet so: Wen/Was sehe ich nicht? – Also, das ist Akkusativobjekt.

Objektsätze im Akkusativ sind auch dass-Sätze, zum Beispiel:

Mein Freund sagt, dass er 2 Eintrittskarten ins Kino besorgt hat.

Objektsätze im Dativ beantworten die Frage Wem?

Ich schreibe, wem ich will.

Frage: Wem schreibe ich?- Wem ich will.

Objektsätze im Genitiv beantworten die Frage Wessen?

Sie ist sich bewusst, dass das Schwänzen Konsequenzen hat.

Frage: Wessen ist sie sich bewusst?- Dass das Schwänzen Konsequenzen hat.

Mit der Konjunktion dass und ob drückt in der deutschen Sprache die indirekte Rede aus:

Er sagte: Ich mache alles für dich! und

Er hat gesagt, dass er alles für sie machte.

Er fragte mich: „Möchtest du Eis?“ und

Er fragte mich, ob ich Eis möchte.

Ein Vorsagen: wenn eine Frage steht, dann brauchen wir ob.

Temporalsätze

Sie geben Informationen über den Beginn, das Ende und die Dauer eines Geschehens und ob etwas gleichzeitig oder ungleichzeitig passiert. Temporalsätze beantworten die Frage wann? Wie lange? Seit wann?

Dabei verwendet man verschiedene Konjunktionen und Verbindungswörter.

1. So, um die Gleichzeitigkeit zu zeigen, verwendet man verschiedene Konjunktionen.

·        wenn/als

Die Konjunktion „wenn“ benutzt man für eine gleichzeitige Handlung in der Zukunft und in der Gegenwart sowie für eine wiederholte Handlung in der Vergangenheit.

Das Kind war glücklich, wenn die Oma zu Besuch kam.

Also, das heißt, dass das Kind immer oder jedes Mal glücklich war, wenn es seine Oma sah. Das ist eine wiederholte Handlung in der Vergangenheit.

Die Konjunktion „als“ wird nur für eine einmalige Handlung in der Vergangenheit benutzt.

Ottos Eltern sind gestorben, als er noch ein kleiner Junge war.

Ottos Eltern sind leider in der Vergangenheit gestorben. Das ist einmalige Handlung.

·        während

Anneke telefonierte ständig, während sie kochte.

Die Handlungen laufen in den Temporalsätzen mit „während“ parallel zueinander.

Also, sie spricht mit dem Handy und kocht gleichzeitig.

·        seit/seitdem

Ich liebe meine Frau, seitdem wir uns das erste Mal begegnet sind.

Die Handlung des Nebensatzes mit „seit“ oder „seitdem“ beginnt in der Vergangenheit und dauert bis zur Gegenwart. Der Hauptsatz steht im Präsens.

Also, er verliebte sich in seine Frau in der Vergangenheit und liebt sie bis heute.

·        solange

Das Kind muss still sitzen bleiben, solange der Frisör seine Haare schneidet.

Temporalsätze mit „solange“ drücken eine Gleichzeitigkeit zweier Handlungen aus. Das Ende der Handlung ist zeitgleich.

Also, der Frisör schneidet die Haare des Kindes und es soll still sitzen, um schöne Frisur zu haben.

·        bis

Kinder sollen bei ihren Eltern wohnen, bis sie finanziell unabhängig sind.

Der Hauptsatz gibt eine laufende Handlung an. Der Nebensatz gibt ein zweites Geschehen an und definiert zeitgleich einen Endpunkt beider Handlungen.

Also, Die Kinder werden wachsen, dann sollen sie selbständig sein und zur Arbeit gehen.

2. Bei der Ungleichzeitigkeit braucht man die Konjunktionen:

·        bevor/ehe

Das Kind muss seine Hausaufgaben machen, ehe es mit seinen Freunden spielen darf.

Anna las das Buch durch, bevor sie sich schlafen legte.

In den Temporalsätzen mit bevor oder ehe verwendet man gleiche Zeiten. In unseren Beispielen sind das Präsens und Präteritum.

·        nachdem

Henry küsste sie das erste Mal, nachdem er kurz überlegt hatte.

Dabei verwendet man verschiedene Zeiten.

Wenn im Hauptsatz Präsens steht, verwenden wir im Nebensatz Perfekt.

Der Junge geht auf den Sportplatz, nachdem er die Hausaufgaben gemacht hat.

Oder Präteritum im Hauptsatz und Plusquamperfekt im Nebensatz.

Nachdem mein Vater Morgengymnastik gemacht hatte, duschte er.

Konzessivsätze

Konzessivsätze geben einen Gegengrund, eine Einschränkung oder eine Einräumung an. Der Nebensatz formuliert eine Bedingung, der Hauptsatz eine Folge, die aber nicht oder anders als erwartet eintritt.

Konzessivsätze beantworten die Frage Trotz welchen Grundes? und brauchen die Konjunktion obwohl:

Obwohl er die ganze Nacht nicht geschlafen hat, ist er überhaupt nicht müde.

Die Schauspielerin bekommt keine neuen Rollen angeboten, obwohl sie weltweit sehr berühmt ist.

Das war die Hauptinformation über die Subjekt- und Objektsätze, Temporal-, Konzessivsätze. Macht jetzt einige Übungen!

1. Ordnet die Sätze und die Fragen zu!

Subjektsätze beantworten die Fragen Wer? Was?

Objektsätze haben die Kasusfragen: Wen? Was? Wem? Wessen?

Die Fragewörter der Temporalsätze lauten wann? Wie lange? Seit wann?

Und Konzessivsätze beantworten die Fragen Trotz welchen Grundes?

2. Einen Haupt- und Nebensatz verbindet ein Pronomen oder eine Konjunktion. Zu welchen Nebensätzen gehören diese?

Zu den Subjekt- und Objektsätzen gehören die Relativpronomen wer, der und Konjunktionen dass, ob.

In einem Temporalsatz verwendet man Konjunktionen wenn, als, während, solange, seit nachdem.

Konjunktion, die den Konzessivsatz einleitet, ist obwohl.

3. dass oder ob?

·        Ich wünsche nur. Ich finde bald einen Traumpartner!

Ich wünsche nur, dass ich bald einen Traumpartner finde!

Das ist ein Subjektsatz, hier stellen wir dass.

·        Es ist ziemlich egal. Verdient er viel oder nicht?

Es ist ziemlich egal, ob er viel verdient oder nicht.

Das ist ein Objektsatz. Hier haben wir eine Frage und stellen ob.

4. Verbindet die Sätze mit bevor, während, wenn, nachdem!

Nachdem er gefrühstückt hat, beginnt er zu arbeiten.

Während sie in Urlaub war, hat sie sich sehr gut erholt.

Du musst dein Auto versichern, bevor es spät ist.

Wenn du etwas Neues erfährst, melde dich bitte!

5. Konzessivsätze. Verbindet die Sätze mit obwohl!

·        Sie kam sofort. Sie hatte nicht viel Zeit.

Obwohl sie nicht viel Zeit hatte, kam sie sofort.

·        Er verspätete sich. Er hatte Taxi genommen.

Er verspätete sich, obwohl er Taxi genommen hatte.

·        Nur 9 Personen hatten sich angemeldet. Der Kurs wurde durchgeführt.

Der Kurs wurde durchgeführt, obwohl nur 9 Personen sich angemeldet hatten.

Es scheint, in dieser großen Anzahl von Nebensätzen kann man verrückt werden! Relativsatz, der Subjektsatz, der Objektsatz, der Adverbialsatz oder der Attributsatz… So viele Nebensätze! Aber keine Panik!

Stellt euch vor: jede Nebensatzform hätte spezielle Erkennungsmerkmale, wie zum Beispiel Bäume. Alle sind Bäume, jeder ist anders, doch immer als Baum erkennbar.

Und es wird leichter!

Viel Erfolg, Freunde!