Was machen wir heute?
Heute in der Stunde erkennt ihr die nächsten Arten der Nebensätze:
- Konditionalsätze,
- Finalsätze,
- Konsekutivsätze,
- Konzessivsätze,
- neue Art der Nebensätze: Modalsätze und genauer – Nebensätze der Art und Weise,
- Komparativsätze.
1. Konditionalsätze
Konditionalsätze oder Bedingungssätze geben eine Bedingung oder einen Umstand an, der für die Realisierung einer Handlung erfüllt sein muss.
Die Konditionalsätze beantworten die Fragen wann? unter welcher Bedingung? in welchem Fall? unter welcher Voraussetzung?
Die Konjunktionen wenn, falls, sofern helfen die Bedingung äußern und sind Signalwörter für einen Konditionalsatz.
Schauen wir ein Beispiel an!
Wenn die Sonne scheint, sind die Menschen glücklich.
Frage: Unter welcher Bedingung sind die Menschen glücklich?
Antwort: Wenn die Sonne scheint. Das ist ein Konditionalsatz.
Man kann diesen Satz auch mit falls oder sofern sagen:
Falls die Sonne scheint, sind die Menschen glücklich.
Sofern die Sonne scheint, sind die Menschen glücklich.
Worin liegt der Unterschied?
Der Unterschied zwischen „wenn“, „falls“ und „sofern“ liegt in der Wahrscheinlichkeit der Erfüllung der Bedingung.
Bei dem Satz mit „wenn“ äußert man eine Sicherung:
Wenn ich ein hübsches Kleid finde, gehe ich auf die Party.
Also, Ich gehe auf die Party, aber zuerst muss ich ein hübsches Kleid finden.
Bei „falls“ und „sofern“ zeigt man Unsicherheit und Vermutung:
Falls ich ein hübsches Kleid finde, gehe ich auf die Party.
Sofern ich ein hübsches Kleid finde, gehe ich auf die Party.
Also, Vielleicht finde ich ein hübsches Kleid, vielleicht nicht.
2. Finalsätze
Finalsätze geben eine Absicht, einen Zweck oder ein Ziel an.
Die entsprechenden Fragewörter lauten: wozu? zu welchem Zweck? mit welcher Absicht? mit welchem Ziel?
Finalsätze führt man mit der Konjunktion „damit“ oder Infinitivkonstruktion „um … zu“ ein.
Ich mache das Fenster zu, damit das Kind in Ruhe schlafen kann.
Die Bienen sammeln viel Honig, um im Winter davon zu leben.
Worin liegt der Unterschied zwischen „damit“ und „um … zu“?
Wenn die Subjekte in beiden Sätzen verschieden sind, stellen wir „damit“.
Wenn im Haupt- und Nebensatz gleiches Subjekt ist, dann brauchen wir „um … zu“.
Vergleicht:
Ich kaufe mir ein Fahrrad, um zur Uni schneller zu kommen.
Die Subjekte sind gleich: Ich kaufe ein Fahrrad und Ich komme schneller zur Uni.
Eine Hotelfachfrau muss das Hotelzimmer vor Mittag aufräumen, damit die Gäste sich wohl fühlen können.
Die Subjekte sind hier verschieden: Eine Hotelfachfrau räumt das Hotelzimmer auf und Die Gäste fühlen sich wohl.
3. Konsekutivsätze
Konsekutivsätze geben eine Folge an, die sich aus dem Geschehen des Hauptsatzes ergibt. Daher muss der Hauptsatz, in dem die Aussage steht, immer zuerst stehen.
Die Konjunktionen für Konsekutivsätze sind sodass oder so … dass.
Einen Konsekutivsatz kann man erfragen mit: mit welcher Wirkung? oder mit welcher Folge?
Auch dazu gibt es einen Beispielsatz:
Unser Auto ist kaputt, sodass wir nicht an den See fahren können.
Unser Auto ist kaputt und die Folge daraus ist: Wir können nicht an den See fahren.
„So“ kann auch im Hauptsatz stehen:
Er arbeitete so viel, dass er krank wurde.
Es hat so viel geregnet, dass die Stadt vom Fluss überschwemmt wurde.
Der Lehrer spricht so schnell, dass ihn keiner verstehen kann.
Diese Variante ist viel beliebter.
Aber eine Bemerkung!
Die getrennte Variante ist nur möglich, wenn es ein Adjektiv im Hauptsatz gibt, auf das sich der Nebensatz bezieht: so viel, so schnell.
4. Konzessivsätze
Konzessivsätze geben einen Gegengrund, eine Einschränkung oder eine Einräumung an. Der Nebensatz formuliert eine Bedingung, der Hauptsatz eine nicht logische Folge, die aber nicht oder anders als erwartet eintritt.
Der 8-jährige Markus kann noch nicht rechnen, obwohl er schon 2 Jahre die Schule besucht.
Also, Markus geht 2 Jahre in die Schule – das ist eine Bedingung, bei der er rechnen lernen sollte. Aber er kann noch nicht rechnen – das ist nicht erwartete und nicht logische Folge.
Konzessivsätze beantworten die Frage trotz welchen Grundes? und brauchen die Konjunktionen obwohl, obgleich:
Ich habe verschlafen, obwohl ich mir den Wecker gestellt hatte.
Obgleich Peter kein Geld bei sich hatte, lud er alle zur Party ein.
Es gibt keinen Unterschied zwischen obwohl und obgleich, aber obwohl wird häufiger verwendet.
5. Modalsätze
Modalsätze sind Nebensätze, die beschreiben, auf welche Art und Weise etwas gemacht wird oder passiert. Modalsätze werden auch Nebensätze der Art und Weise genannt.
Sie beantworten die Fragen wie? auf welche Art? auf welche Weise? wodurch?
Zu den Modalsätzen gehören:
- indem-Sätze,
- Komparativsätze.
1. Indem-Sätze.
Sie geben das direkte Mittel an, wie man etwas erreicht:
- Wie kann ich meine Deutschkenntnisse verbessern?
- Du kannst deine Deutschkenntnisse verbessern, indem du mit vielen Menschen sprichst.
Der Nebensatz beschreibt „Mittel“, „Instrument“, „Methode“ und Hauptsatz – „Ziel“:
Man kann Benzin sparen, indem man langsam fährt.
„langsam fahren“ ist Mittel – „Benzin sparen“ ist Ziel.
2. Komparativsätze.
Sie nennt man auch Vergleichsätze. Der Komparativsatz vergleicht die Aussage des Nebensatzes mit der Aussage des Hauptsatzes.
Es ist einfacher, als ich dachte.
Wir vergleichen 2 Dinge: einfach – schwierig.
Der Komparativsatz antwortet auf die Fragen wie? wie viel?
Er war noch reicher, als wir dachten.
Er hat genauso so viel Geld, wie Bill Gates in seinem Alter.
Ein Komparativsatz steht immer nach dem Hauptsatz.
Ein Vergleichssatz kann ausdrücken:
a) Gleichheit,
b) Ungleichheit,
c) proportionales Verhältnis.
· Gleichheit.
Eine Gleichheit wird mithilfe von modalen Konjunktionen: so/genauso … wie ausgedrückt:
Der Film war so toll, wie ich es mir erhofft habe.
Martina ist genauso hübsch, wie ihre ältere Schwester.
Dabei steht immer ein Adjektiv mit: so toll, wie; genauso hübsch, wie.
Ein Vorsagen!
Wenn im Hauptsatz so oder genauso stehen, steht im Nebensatz wie.
· Ungleichheit.
Eine Ungleichheit wird folgendermaßen ausgedrückt:
Komparativ + als:
Die Schauspieler waren viel besser, als ich dachte.
Sie ist schöner, als ihre Mutter es im gleichen Alter war.
· Proportionales Verhältnis.
Proportionales Verhältnis wird mithilfe der Konjunktion je … desto ausgedrückt.
Je länger ich ihre Lieder höre, desto mehr möchte ich ihr Konzert besuchen.
Die Konjunktion je … desto wird immer mit Komparativformen gebildet.
Je leitet einen Nebensatz ein, desto ‒ einen Hauptsatz:
Je besser sie das Thema versteht, desto schneller macht sie die Aufgaben.
besser und schneller sind Komparativformen, je steht im NS, desto – im HS.
Wiederholen wir Komparativformen!
Beim Komparativ erhält die Adjektivierung ein -er.
Peter hat ein teures Auto. Aber Josef hat ein teureres Auto.
Einige Adjektive bilden ihre Steigerungsformen mit einem Umlaut:
Heute ist kalt. Morgen ist noch kälter.
Das sind einige Ausnahmen:
viel – mehr
gut – besser
gern – lieber
bald – eher
Wiederholen wir noch einmal!
1. Konditionalsätze oder Bedingungssätze geben eine Bedingung oder einen Umstand an, der für die Realisierung einer Handlung erfüllt sein muss.
Sie beantworten die Fragen wann? unter welcher Bedingung? in welchem Fall? unter welcher Voraussetzung? und man bildet sie mithilfe der Konjunktionen wenn, falls, sofern.
2. Finalsätze geben eine Absicht, einen Zweck oder ein Ziel an.
Sie beantworten die Fragen wozu? zu welchem Zweck? mit welcher Absicht? mit welchem Ziel? und werden mithilfe der Konjunktion damit oder Infinitivkonstruktion um … zu gebildet.
3. Konsekutivsätze geben eine Folge an, die sich aus dem Geschehen des Hauptsatzes ergibt. Einen Konsekutivsatz kann man erfragen mit: mit welcher Wirkung? oder mit welcher Folge? Die Konjunktionen für Konsekutivsätze sind sodass oder so … dass.
4. Konzessivsätze geben einen Gegengrund, eine Einschränkung oder eine Einräumung an. Sie beantworten die Frage trotz welchen Grundes? und brauchen die Konjunktionen obwohl, obgleich.
5. Modalsätze beantworten die Fragen wie? auf welche Art? auf welche Weise? wodurch? Man bildet sie mithilfe der Konjunktionen indem, so/genauso … wie, als, je … desto.
Viel Spaß beim Deutschlernen!