Was machen wir heute?
Heute in der Stunde lernen wir:
Was ist ein Satz und ein Satzbau?
Welche Sätze gibt es im Deutschen?
Wie ist der Satzbau in der deutschen Sprache?
Beginnen wir!
I. SATZ
Was ist ein Satz?
Der Satz ist kommunikativ die kleinste Verständigungseinheit, mit der eine Sprechhandlung möglich ist. Also, wir können etwas erzählen, etwas fragen oder zum Beispiel unser Erstaunen ausdrücken.
Nach ihrer Form und ihrer Funktion im Text oder Gespräch können im Deutschen verschiedene Satzarten unterschieden werden.
1. Der Aussagesatz. Der Aussagesatz enthält Aussagen oder Feststellungen.
Der Satz endet mit einem Punkt.
Julia isst Schokolade gern.
2. Der Fragesatz. Einen Fragesatz benutzt man, wenn man etwas wissen möchte.
Der Fragesatz endet immer mit einem Fragezeichen. Hier gibt es 2 Arten von Sätzen:
3. Der Imperativsatz. Man verwendet oft den Imperativ, um einer Person zu sagen, was sie tun soll. Das kann eine höfliche Aufforderung oder eine Anweisung sein.
Geh bitte an die Tafel!
4. Die Verbklammer
Einige Verben nutzen Präfixe oder stehen in Kombination mit einem zweiten Verb.
Ich stehe um 6 Uhr auf.
Verbklammern sind typisch für Deutsch.
Es gibt Satzklammern bei trennbaren Verben und immer dann, wenn es mehr als ein Verb im Satz gibt:
5. Der zusammengesetzte Satz.
Die Satzreihe ist ein komplexer Satz, der mindestens aus zwei Hauptsätzen besteht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Sätze miteinander zu verbinden:
1) mit Strichpunkt: Ich gehe heute schwimmen; es ist ein heißer Tag.
2) mit Komma: Johann will nach Berlin fahren, er plant eine Reise.
3) mit Konjunktion: Ich kaufe einen Hund und ich liebe ihn sehr.
Das Satzgefüge ist ein komplexer Satz. Er besteht aus einem Hauptsatz und einem oder mehreren Nebensätzen.
Die Kinder packen ihre Koffer, weil sie in den Urlaub fahren.
Der Hauptsatz könnte als selbstständiger Satz stehen. Der Nebensatz kann nur in Verbindung mit dem Hauptsatz existieren. Zwischen dem Hauptsatz und dem Nebensatz steht ein Komma.
Hier sind einige Arten der Nebensätze:
1. Objektsätze. Die Fragen sind wen? was? wem? wessen? womit?
Konjunktionen: dass, ob, wie
Ich weiß, dass es heute regnet.
2. Kausalsätze. Die Fragen sind warum? weshalb? aus welchem Grund?
Konjunktionen sind weil, da.
Die Kinder spielen draußen nicht, weil es regnet.
3. Attributsätze beantworten die Fragen welcher?/welche?/welches?
Ein Hauptsatz und Nebensatz verbinden sich mit einem Relativpronomen.
Das ist der Junge, der gut Englisch spricht.
4. Temporalsätze beantworten die Fragen wann? wie lange? seit wann?
Die Konjunktionen sind: wenn/als, während, nachdem u.a.
Während du Computer spielst, lerne ich.
5. Konditionalsätze beantworten die Fragen wann? unter welcher Bedingung? in welchem Fall? und man bildet sie mithilfe der Konjunktionen wenn, falls, sofern.
Wenn es regnet, machen wir den Ausflug nicht.
6. Finalsätze beantworten die Fragen wozu? mit welchem Ziel? und werden mithilfe der Konjunktion damit oder Infinitivkonstruktion um … zu gebildet.
Anne bringt ihr Fahrrad zu ihrem Freund, damit er es repariert.
Wir treiben Sport, um gesund zu sein.
II. SATZBAU
Was ist der Satzbau?
Der Satzbau ist im Deutschen die Stellung der einzelnen Satzglieder innerhalb eines Satzes. Satzglieder sind das Subjekt, das Prädikat und das Objekt.
In der deutschen Sprache muss man feste Regeln zur Wortstellung in einem Satz eingehalten. Wir schauen jetzt 4 wichtigste Sätze dazu:
1. Hauptsätze.
Ein Hauptsatz ist ein einfacher Aussagesatz. Er ist meistens nicht von einem anderen Satz abhängig und kann deshalb alleine stehen.
Ein Hauptsatz folgt meist dem Schema: Subjekt – Prädikat – Objekt. Zum Beispiel:
Janina liest ein Buch.
Das Subjekt trägt die Handlung des Satzes und beantwortet die Frage: Wer oder was macht etwas?
Wer? Janina
Das Prädikat trägt die Handlung des Subjekts und drückt eine Tätigkeit aus. Nach dem Prädikat fragen wir so: Was macht das Subjekt?
Was macht Janina? liest
Das Objekt erweitert einen Satz und konkretisiert das Prädikat. Das Objekt kann im Akkusativ, Dativ und Genitiv stehen.
Janina liest ein Buch. Was liest Janina? ein Buch. Akkusativ-Objekt.
Janina liest der Schwester ein Buch. Wem liest Janina? der Schwester. Dativ-Objekt.
Janina liest ein Buch der Brüder Grimm. Wessen Buch ist das? Der Brüder Grimm. Genetiv-Objekt.
Merkt euch!
Das Prädikat in einem Hauptsatz steht immer an zweiter Stelle.
Janina liest ein Buch.
Das Prädikat kann aber aus einem einzelnen Verb oder mehreren Verben bestehen. Es geht hier um die Verbklammer. Wenn ein Hauptsatz mehr als ein Verb oder mehrere Verbteile hat, steht das konjugierte Verb an der zweiten Position. Die anderen Verben oder Verbteile stehen am Ende des Satzes.
Janina will ein Buch lesen.
Janina hat ein Buch gelesen.
Janina wird ein Buch lesen.
2. Nebensätze
Ein Nebensatz ist von einem übergeordneten Hauptsatz abhängig.
Die Stadt besuchen viele Touristen, weil sie viele Sehenswürdigkeiten hat.
Der Nebensatz kann nicht alleine stehen.
…weil sie viele Sehenswürdigkeiten hat. Worum geht es hier? Das können wir nicht verstehen. Man muss den Nebensatz mit einem anderen Satz verbinden.
Der Nebensatz gibt zusätzliche Informationen zum Hauptsatz.
Die Stadt besuchen viele Touristen, weil sie viele Sehenswürdigkeiten hat.
Warum besuchen viele Touristen die Stadt? weil sie viele Sehenswürdigkeiten hat.
In Nebensätzen steht das konjugierte Verb immer am Satzende. Das Verb des Hauptsatzes bleibt an zweiter Position.
weil sie viele Sehenswürdigkeiten hat.
Zwischen Haupt und Nebensatz steht in der Regel immer ein Komma.
Der Nebensatz ist mit dem Hauptsatz durch eine untergeordnete Konjunktion verbunden. Konjunktionen werden auch Bindewörter genannt. Denn genau das ist die Aufgabe dieser Wörter: Sie verbinden zwei Satzelemente miteinander.
Das sind zum Beispiel einige Konjunktionen:
dass, ob, wer, was, woher, weil, da, wenn, als, während, nachdem, solange, wenn ua.
Er sagt, dass ihm die Stadt gefällt.
Wir können eine Wanderung machen, weil das Wetter schön ist.
Er weiß nicht, ob er hier lange bleibt.
Wenn man eine fremde Stadt besucht, orientiert man sich nach dem Stadtplan.
3. Imperativsätze.
Das konjugierte Verb steht immer an erster Stelle. Wenn ein Verb ein trennbares Präfix hat, geht es ans Satzende.
Öffne bitte das Fenster!
Steigen Sie ein!
4. Fragesätze
Hier gibt es 2 Arten der Fragen:
· ohne Fragewort: Fährst du in den Ferien ans Meer?
· mit Fragewort: Wohin fährst du in den Ferien?
Die Fragen ohne Fragewort nennt man Entscheidungsfragen und auch Ja/Nein-Fragen.
Entscheidungsfragen können einfach mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden. Sie werden von einem Verb eingeleitet.
Der Aufbau einer Entscheidungsfrage im Deutschen sieht wie folgt aus: Prädikat - Subjekt Objekt? Zum Beispiel:
Treibst du Sport?
Und die möglichen Antworten: Ja, ich treibe Sport.
Oder: Nein, ich treibe Sport nicht.
Die Fragen mit Fragewort nennt man Ergänzungsfragen und auch W-Fragen. Das sind Fragewörter wie: „wer“, „wie“, „was“, „wieso“, „warum“, „weshalb“, „wann“. „woher“ oder „wozu“.
Das Fragewort steht an erster Stelle. Darauf folgt das Verb an zweiter Position. Gleich nach dem Verb steht das Subjekt und dann folgen eventuelle Objekte. Zum Beispiel:
Wo liegt der Bahnhof?
Was machst du in den Sommerferien?
Wann beginnt die Deutschstunde?
Warum ist er traurig?
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Macht die Übungen!
1. Welcher Satz ist das? Ordnet zu!
Denis spielt Tennis gern.
Treibst du Sport?
Gib mir bitte den Ball!
Anna spielt im Garten.
Warum bist du so traurig?
Steh bitte auf!
2. Welcher Satz ist das? Ordnet zu!
Die Kinder machen Sport, um gesund zu sein.
Ich mag Sport und besonders gefällt mir Tennis.
Die Familie Müller will im Sommer nach Frankreich fliegen.
Anna geht in den Wald, sie sammelt dort Pilze.
Alle Bäume blühen, wenn der Frühling kommt.
In den Sommerferien haben sich die Kinder viel gesonnt.
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Wiederholen wir!
1. Der Satz ist kommunikativ die kleinste Verständigungseinheit, mit der eine Sprechhandlung möglich ist.
2. Nach der Form und Funktion gibt es:
3. Es gibt 2 Arten von Fragesätzen: ohne Fragewort und mit dem Fragewort.
4. Der zusammengesetzte Satz gliedert sich in:
• die Satzreihe
• das Satzgefüge.
Die Satzreihe ist ein komplexer Satz, der mindestens aus zwei Hauptsätzen besteht.
Das Satzgefüge ist ein komplexer Satz, der aus einem Hauptsatz und einem oder mehreren Nebensätzen besteht.
5. Der Satzbau ist im Deutschen die Stellung der einzelnen Satzglieder innerhalb eines Satzes.
6. Im Hauptsatz steht das Prädikat immer an zweiter Stelle.
Bei Nebensätzen mit untergeordneten Konjunktionen steht das Prädikat am Ende.
In einem Fragesatz steht das Prädikat am Anfang oder nach dem Fragewort.
In einem Imperativsatz steht das konjugierte Verb immer an erster Stelle.
Deutsch mit Spaß!