Relaxt in der Sonne liegen, einfach mal komplett entspannen und alle Sorgen des Alltags loslassen… Das ist richtig auf einer Insel möglich. Kleine und große Inseln, paradiesisch, abwechslungsreich und jede für sich eine Schönheit.
Aber manche Inseln sind in Gefahr…
Heute erkennen wir:
- die Begriffe „Insel“ und „Inselgruppe“;
- die Gründe, warum Inseln verschwenden können;
- welche Inseln sind besonders in Gefahr;
- Maßnahmen gegen Untergang der Inseln.
Was versteht man unter dem Begriff Insel?
Eine Insel ist ein Stück Land, das von Wasser umgeben ist. Manche Inseln liegen im Meer, andere in einem Fluss oder einem See.
Mehrere räumlich relativ nahe beieinander gelegene Inseln können eine Inselgruppe bilden.
Mit dem Begriff Inselgruppe werden mehrere Inseln zu einer Gruppe zusammengefasst, die relativ nahe beieinander und relativ weit entfernt von anderen Inseln liegen. Ein Synonym für Inselgruppe ist im heutigen Sprachgebrauch der Fremdwortbegriff Archipel.
Die Situation ist brenzlich und ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit. So steigt die Gefahr des Untergangs vielen Inseln.
Welcher Grund ist dafür?
Das Hauptproblem ist Klimawandel.
Klimawandel, auch Klimaänderung, Klimawechsel oder Klimaschwankung, bezeichnet die Veränderung des Klimas auf der Erde und erdähnlichen Planeten, unabhängig davon, ob die Ursachen auf natürlichen oder menschlichen (anthropogenen) Einflüssen beruhen.
Was hat der Klimawandel mit der Welt gemacht? Neben den menschengemachten Effekten wie Industrie, Viehzucht und Straßenverkehr spielt auch die Sonnenaktivität eine Rolle.
Eine erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre führt zu einer Erwärmung der Erde und damit zu einem Wandel ihres Klimas. Das Gas Kohlenstoffdioxid ist neben Stickstoff, Sauerstoff und sogenannten Edelgasen ein natürlicher Bestandteil der Luft und ist eines der bedeutendsten Treibhausgase. Durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl oder Erdgas in der Industrie oder beim Heizen wird seit dem Beginn der Industrialisierung weltweit immer mehr Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Nimmt der Gehalt dieser Gase zu, heizt sich die Atmosphäre zu stark auf – als wäre in einem Treibhaus das Glas zu dick.
Zwischen 1900 und 2000 wurde ein Anstieg der bodennahen Temperatur von durchschnittlich ca. 0,7 °C weltweit gemessen. Für die Zukunft wird – je nach Szenario – ein Temperaturanstieg auf der Erde von 1°C bis zu 6,5 °C prognostiziert.
Die Folgen des Temperaturanstiegs sind vielfältig. Ein Grund von mehreren ist Anstieg des Meeresspiegels durch Abschmelzen von Gletschern und des grönländischen Eisschildes. Nach einer Prognose kann der Meeresspiegel zwischen 20 und 60 cm bis ins Jahr 2100 steigen!
Gletscher haben mit ihrer Kraft die Landschaften unseres Planeten bedeutend mitgestaltet. Die eisigen Riesen sind für viele Täler, Seen und Hügel verantwortlich. Heute sind sie nicht nur für Wintersportler ein beliebtes Ziel, sondern dienen auch als Süßwasserspeicher.
Heute bedeckt Eis 10 % der Erdoberfläche. Das sind etwa 99 Millionen Kubikkilometer.
Dennoch geht der Mensch mit diesen Zeugen der Eiszeit nicht besonders pfleglich um. Die zunehmende Erwärmung des Erdklimas sorgt dafür, dass viele Gletscher immer kleiner werden oder sogar ganz verschwinden.
Was passiert, wenn das ganze gefrorene Wasser schmilzt? Auf jeden Fall wird es eine Überschwemmung geben, Die Erde ändert sich ganz. Und erstens verliert sie Inseln. Alle.
Experten der Vereinten Nationen (UNO) hätten bis 2030 einen Anstieg des Meeresspiegels um etwa 89 Zentimeter vorhergesagt. Als Folge des Klimawandels könnte Indonesien seinem Umweltministerium zufolge bis 2030 mehr als 2.000 seiner Inseln verlieren. Die weitgehend unbewohnten, kleinen Inseln sind von Überschwemmungen bedroht. Viele große Inseln könnten sogar ganz von der Landkarte verschwinden.
Welche Inseln sind in Gefahr?
Die Inseln im Indischen Ozean Malediven; Karibik-Region im Atlantischen Ozean; Fidschi, Kiribati und Marshallinseln im Pazifik sind vom Untergang bedroht.
Hört über die Probleme dieser Inseln!
Malediven
Kilometerlange Sandstrände, türkisfarbenes Wasser und Palmen so weit das Auge reicht - die Malediven sind ein Inselstaat wie aus dem Bilderbuch, der aus insgesamt 1.200 Inseln bzw. 26 Atollen – den Korallenriffen mit einer Lagune - besteht. Ein richtiges Paradies!
Die Malediven sind ein islamischer Inselstaat im Indischen Ozean südwestlich von Sri Lanka.
Die Malediven sind das am niedrigste gelegene Land der Erde: Ihre höchste Erhebung misst gerade mal 2,4 Meter. Das war in den vergangenen 100 Jahren kein Problem. Nun wird es eines, weil der Meeresspiegel steigt. Forscher rechnen damit, dass die Inselgruppe bis zum Jahr 2100 zum größten Teil überflutet sein wird.
Durch die klimabedingte Zunahme an Stürmen und Sturmfluten sind die Inseln in ständiger Gefahr überflutet zu werden. Hinzu kommt, dass bei steigendem Meeresspiegel die Süßwasserlinsen auf den Inseln versalzen. Und wenn die Versorgung mit Trinkwasser zusammenbricht, sind die Inseln nicht mehr bewohnbar.
Der Tourismus ist die Haupteinnahmequelle des Inselstaates, doch er bringt viele Probleme mit sich: Eine wachsende Zahl von Urlaubsflügen erhöht die umweltschädlichen CO2-Emissionen. Die zahlreichen Hotelketten produzieren Unmengen von Müll, die irgendwo entsorgt werden müssen. Und auch Taucher, die sich unvorsichtig in den Riffen bewegen, belasten das sensible Ökosystem der Inseln.
Karibik
Die Karibik ist eine Region im westlichen, tropischen Teil des Atlantischen Ozeans nördlich des Äquators. Als Teil des mittelamerikanischen Subkontinents besteht sie aus den am und im Karibischen Meer gelegenen Inseln und Inselgruppen und dem Meeresgebiet zwischen ihnen.
Durch den Klimawandel steige der Wasserspiegel jährlich um 2,5 Millimeter und könnte in den nächsten Jahrzehnten die ersten der rund 350 kleinen Inseln überspülen.
Fidschi
Dieser Ort ist so schön, dass selbst der Garten Eden vor Neid erblassen würde!
Republik Fidschi ist ein Inselstaat im Südpazifik nördlich von Neuseeland und östlich von Australien. Das sind 333 paradiesische Inseln mit weißen Sandstränden und mit klarem Wasser für unvergesslichen Urlaub.
Doch der paradiesische Eindruck täuscht. Wie viele andere Südsee-Inseln ist auch der Fidschi-Archipel durch den Klimawandel massiv bedroht.
Seit 1993 ist der Meeresspiegel pro Jahr um durchschnittlich 6 Millimeter angestiegen. Vielerorts an der Küste sind die Böden völlig versalzen. Mindestens 42 Dörfer müssen laut Regierung ins Landesinnere umgesiedelt werden. Das sensible Ökosystem der Inseln wird durch den steigenden Meeresspiegel, veränderte Niederschlagsmengen und Sturmfluten bedroht.
Vor der Küste Fidschis liegt das Große Barriereriff. Das ist die größte zusammenhängende Ansammlung von über 2.900 einzelnen Korallenriffen der Erde. Im Jahr 1981 wurde es von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt und wird auch als eines der sieben Weltwunder der Natur bezeichnet.
Das Große Barriereriff ist die Heimat von fünf der sieben weltweit vorkommenden Meeresschildkrötenarten. Spinnerdelfine, graue Riffhaie und die ganze Pracht der Korallenfischwelt kommen hier vor. Auch die Wanderrouten für viele Wal- und Delfinarten führen hier vorbei. Noch gehört der Fidschi-Archipel zu den artenreichsten Gewässern der Welt.
Der Klimawandel bedroht die Korallen mit einer empfindlichen Erwärmung der Wassertemperatur und mit der Versauerung der Meere durch den Eintrag von Kohlenstoffdioxid. Das alles führt zur Erkrankung der Korallen und sie sterben.
Wenn wir die Naturvielfalt Fidschis nicht retten, sind die Inseln schon in ein paar Jahren schutzlos dem Klimawandel ausgeliefert.
Kiribati
Das ist ein Land im Pazifischen Ozean: Sandstrände, Palmen. Freundliche, nette Menschen. So, wie man sich ein tropisches Inselparadies vorstellt. Doch das Land lebt einen Alptraum.
Stimmen die Prognosen der Wissenschaftler, dürfte Kiribati als die erste Nation der Welt dem Klimawandel zum Opfer fallen. Schon in wenigen Jahrzehnten soll der steigende Meeresspiegel die 33 Riffinseln überspült haben.
Folgen sind höhere globale Temperaturen, die früher oder später zum Untergang führen.
Der größte Teil Kiribatis ist nicht einmal zwei Meter hoch. Sie bestehen aus Korallenschrott und Sand. Schon nur ein schwacher Sturm kann sie schwer beschädigen, der nächste sie wegspülen.
Denn schon in wenigen Jahrzehnten könnte Kiribati zerstört sein.
Marshallinseln
Die Republik Marshallinseln ist ein Inselstaat im mittleren Ozeanien. Er umfasst die gleichnamige Inselgruppe, die zu Mikronesien gehört. Mit 53.000 Einwohnern auf einer Fläche von nur 181 Quadratkilometern gehören die Marshallinseln zu den kleinsten Staaten der Erde.
Die Marshallinseln wurden weltweit bekannt durch zahlreiche Atombombentests der USA, die von 1946 bis 1958 67 Kernwaffentests durchgeführt wurden.
Der Klimawandel bedroht bereits die Existenz der Marshallinseln, die sich nur zwei Meter über dem Meeresspiegel befinden. Dieser Vorfall unterstreicht die Notlage, in der sich diese Inseln befinden.
Wissenschaftler glauben, dass die globale Erwärmung im vergangenen Jahrhundert durch das Schmelzen der Eiskappen den durchschnittlichen globalen Meeresspiegel um etwa 19 cm erhöht hat, was die Auswirkungen von Sturmfluten und Gezeiten verstärkt. Eine UNO-Studie belegte, dass die Veränderung der pazifischen Winde und Strömungen bedeutet, dass der Meeresspiegel in dieser Region seit 1990 schneller angestiegen ist als im globalen Durchschnitt.
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Kiribati, Marschallinseln oder Fidschi ‒ viele Inseln der Erde sind durch den Klimawandel bedroht. Bereits jetzt sind ganze Inseln und kleine Atolle schon verloren. Der steigende Meeresspiegel bedroht das Leben ganzer Nationen und treibt die Menschen in die Flucht. Viele Menschen stehen dort buchstäblich knöcheltief im Wasser.
Was ist zu machen?
Die Weltbank hat untersucht, wie sich der steigende Meeresspiegel auf mehr als 80 Entwicklungsländer auswirkt. Während sich reiche Industrieländer gegen diese Folge des Klimawandels teilweise schützen und teure Deiche bezahlen können, stehen die armen Küstenländer dem Problem hilflos gegenüber.
Moralisch ist die Sache klar. Die Industriestaaten haben die Misere verursacht, also müssten sie die Verantwortung dafür übernehmen. Sie müssten alles tun, um die untergehenden Inseln zu retten. Vor allem müssten die Industrie- und Schwellenländer aufhören, das Treibhaus Erde weiter anzuheizen.
Es gibt doch bereits Motoren, die nicht mehr mit Benzin oder Diesel, sondern mit Wasserstoff betrieben werden. Wenn dieser Wasserstoff noch dazu mithilfe von Wind und Sonne erzeugt wird, führt eine solche Technologie zur radikalen Verringerung der Treibhausgase, die eigentlich schuld an der Klimakatastrophe sind.
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Der Klimawandel ist auch im Paradies angekommen.
Aber wenn die Menschen alle ihre Kräfte für die Lösung dieses Problems einsetzen, machen sie einen wichtigen Schritt in Richtung „einer sicheren Zukunft für unseren Planeten Erde“. Das verstehen z. B. die vielen Umweltschutzorganisationen, die weltweit mit konkreten Taten für den Schutz unseres Planeten kämpfen.
Machen wir mit?