Das russische Kino ist an den hellen und talentvollen Schauspielern und Schauspielerinnen reich. Einige von ihnen wurden schon vor 50 Jahren populär, andere bekamen die Berühmtheit seit nicht so langem.
Und heute machen wir die Bekanntschaft mit einigen Filmstars des russischen Kinos!
Star Nummer 1. Wjatscheslaw Wassiljewitsch Tichonow (1928–2009)
Er war einer der bekanntesten russischen Schauspieler und „Künstler des Volkes“ der UdSSR. Er gehörte zu den bekanntesten Schauspielern Russlands und spielte in solchen Filmen mit, die heute zum klassischen Erbe des sowjetischen Films zählen.
Wjatscheslaw Tichonow wurde am 8. Februar 1928 in Pawlowski Possad geboren.
Er hatte eine technische Ausbildung. Aber Tichonow träumte geheim von Schauspielerberuf. So 1945 wurde er am WGIK in Moskau immatrikuliert.
Seine erste Rolle bekam er im Spielfilm „Die junge Garde“ (1948). Weiter hatte er kleine Rollen in Filmen, wo Regisseure hauptsächlich die Tichonows Schönheit brauchten, sondern keine schauspielerischen Eigenschaften.
Die erfolgreichste Rolle hatte Tichonow als Prinz Andrej Bolkonsky im Film von Sergej Bondartschuk „Krieg und Frieden“ (1966–1967). Für diese Leistung wurde er in der Leserwahl der Zeitschrift „Sowjetski ekran“ zum besten Schauspieler des Jahres gekürt.
Dann hat der Schauspieler mit der Genauigkeit den Lehrer Melnikov im Film „Warten wir den Montag ab“ (1968) gespielt. Ein bescheidener, ehrlicher, respektabler Geschichtslehrer gewann das Publikum.
Besonders bekannt wurde er durch seine Rolle als russischer Spion Stierlitz, die Hauptfigur aus einer sehr beliebten sowjetischen Filmserie von 1973 „17 Augenblicke im Frühling“.
Wjatscheslaw Tichonow spielte die Hauptrollen in solchen populären Filmen wie:
· „Sie kämpften für die Heimat“ (1975),
· „Weißer Bim Schwarzohr“ (1977),
· Fernsehserie „TASS ist ermächtigt zu erklären“ (1984),
· „Die Sonne, die uns täuscht“ (1994).
Die letzte Rolle war die Rolle des Gottes im Film von Eldar Rjasanow „Andersen. Das Leben ohne Liebe“ (2006).
Das Idol aller Frauen hatte nur zwei Ehen. 13 Jahre war er mit der Schauspielerin Nonna Mordjukowa verheiratet. Das ist der einzige Mann, an den sie sich ihr Leben lang liebevoll erinnerte.
Die zweite Ehe war mit einer Dolmetscherin der französischen Sprache Tamara. Mit dieser Frau lebte Tichonow 42 Jahre und hatte die Tochter Anna, die als Schauspielerin arbeitet.
Der größte sowjetische Schauspieler starb am 4. Dezember 2009 im Alter von 82 Jahren. Das war eine Tragödie für alle. Der damalige russische Präsident Dmitri Medwedew und Regierungschef Wladimir Putin hätten den Angehörigen ihr Beileid ausgesprochen.
Ein schöner Mann, ein talentierter Schauspieler und ein wunderschöner Mensch Wjatscheslaw Wassiljewitsch Tichonow blieb in den Herzen von Millionen Menschen.
Star Nummer 2. Juri Wladimirowitsch Nikulin (1921–1997)
Juri Wladimirowitsch Nikulin war ein russischer Clown und Filmschauspieler, TV-Moderator, der Leiter des Moskauer Zirkus auf dem Zwetnoi-Boulevard, Teilnehmer des großen Vaterländischen Kriegs, der Volkskünstler der UdSSR, der Held der sozialistischen Arbeit.
Er wurde am 18. Dezember 1921 in der Stadt Demidow (heute Smolensker Gebiet) in der Familie der Satiriker geboren.
Von 1939 bis 1946 leistete Nikulin Militärdienst in der Roten Armee. Im Großen Vaterländischen Krieg kämpfte er in der Nähe von Leningrad.
Gerade in dieser Zeit wurde er seinen komödiantischen Talent entdeckt.
Nach Kriegsende bewarb sich Nikulin erfolglos um die Aufnahme in eine Schauspielschule, als er durch eine Zeitungsannonce auf den Zwetnoi-Boulevard-Zirkus aufmerksam wurde und dort bis 1950 eine Ausbildung zum Zirkusclown absolvierte.
1958 gab er in „Das Mädchen mit der Gitarre“ sein Spielfilmdebüt.
Die populärsten Filme mit Jurij Nukulin sind:
· „12 Stühle“ (1971),
· „Operation 'Ы' und andere Abenteuer Schuriks“ (1965),
· „Polizeihund Muchtar“ (1965),
· „Entführung im Kaukasus“ (1967),
· „Der Brillantenarm“ (1969),
· „Die Alten, diese Räuber“ (1971) und andere.
Alle seine Rollen hatten einen außergewöhnlichen Charme und Fröhlichkeit.
Seit dem Jahr 1982 war Nikulin der Leiter des Moskauer Zirkus auf dem Zwetnoi-Boulevard. Juri Wladimirowitsch hat einen großen Beitrag zu seiner Entwicklung geleistet und arbeitete 50 Jahre in seinem Heimatzirkus.
Daneben war er ein viel beschäftigter Fernsehkomiker und Moderator der Fernsehsendung „Weißer Papagei“, in der Prominente sich gegenseitig Witze erzählen mussten.
Jurij Nikulin starb am 21. August 1997 an den Folgen einer Herzoperation in Moskau. Der Schauspieler wurde mit militärischen Ehren begraben.
Aber seine grundehrlichen, gütigen und vor Schalk funkelnden Augen haben das Volk ins Herz geschlossen.
Star Nummer 3. Ljudmila Markowna Gurtschenko (1935–2011)
Ljudmila Gurtschenko war eine sowjetische und russische Schauspielerin und Estrada-Sängerin.
Sie wurde am 12. November 1935 in Charkiw geboren und verbrachte ihre Kindheit in der Ukraine. Ludmila mit seiner Familie erlebte deutsche Besatzung. Sie tanzte und sang für Deutschen die Lieder von deutscher Filmschauspielerin und Sängerin Marika Rökk, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
1944 wurde sie in die Beethoven-Musikschule in Charkow aufgenommen. Nach ihrem Schulabschluss im Jahre 1953 zog sie nach Moskau und studierte am WGIK.
1956 war ihr Debüt im Film von Eldar Rjasanow (das war und sein erster Film) „Nun schlägt’s 13“. Dank der Rolle von Lenochka Krylova wurde Ljudmila Gurtschenko in der ganzen Sowjetunion ein Idol der Generation. „Nun schlägt’s 13“ hat alle Rekorde gebrochen: Der Film hat 48,64 Millionen Kinokarten verkauft. In der UdSSR wurde das Lied „5 Minuten“, die Ludmila sang, die sogenannte Hymne des Neuen Jahres.
„Das Mädchen mit der Gitarre“ (1958) ist noch ein Film, wo Gurtschenko die Hauptrolle spielte. Das Drehbuch wurde speziell für sie geschrieben. Aber „Das Mädchen mit der Gitarre“ hatte nicht so großen Erfolg, wie „Nun schlägt’s 13“.
Später trat sie verstärkt in ernsten Gegenwartsdramen auf. Einer ihrer größten Erfolge war der auch in Deutschland bekannte Film „Bahnhof für zwei“ aus dem Jahr 1982.
Auch als Sängerin machte Ludmilla Gurtschenko sich einen Namen. Sie interpretierte russische Schlager und eigene Lieder und veröffentlichte mehrere Alben. Aufgrund ihrer Beliebtheit war sie häufig auf Tournee als Schauspielerin und Sängerin.
1983 wurde Gurtschenko mit dem Titel „Volkskünstler der UdSSR“ ausgezeichnet.
Gurtschenko war sechsmal verheiratet und hatte eine 1959 geborene Tochter aus zweiter Ehe. Vierter Ehemann war der sowjetische Sänger Iossif Kobson.
2011 wurde der letzte Film mit Ludmila Gurtschenko gedreht: „Die Legende. Ludmila Gurtschenko“. Das war die 96. Rolle der Schauspielerin. Das ist ein Dokumentarfilm über ihr Leben.
Am 30. März 2011 ist Ludmila Gurtschenko wegen Herzversagen gestorben.
Lyudmila Markovna Gurchenko ist eine Schauspielerin vieler Genres: von Musical bis Melodrama, von Tragikomödie bis Militärdrama. Sie sang und tanzte perfekt. Und ihre Liebe und ihr Leben wurden dem Kino gegeben.
Star Nummer 4. Swetlana Wiktorowna Chodtschenkowa (1983)
Eine der schönsten russischen Schauspielerinnen ist Swetlana Chodtschenkowa. Sie ist für ihre Rollen in zahlreichen Kino- und TV-Filmen bekannt.
Sie wurde am 21. Januar 1983 in Moskau geboren, aber die Familie wohnte lange Zeit in der Stadt Schelesnogorsk.
Der erste ernsthafte Schritt in der Karriere der Schauspielerin war die Modelagentur. Ein Halbjahr arbeitete Swetlana als Model in Japan. Aber sie war enttäuscht und verließ die Karriere des Modells.
Weiter studierte sie an der Boris-Shtschukin-Theater-Institut (endete im Jahre 2005).
Ihre erste Hauptrolle bekam Chodtschenkowa 2003 im Film „Segnet die Frau“ von Stanislaw Goworuchin. Für diese Rolle wurde sie für den Filmpreis „Nika“ als beste Hauptdarstellerin nominiert.
Swetlana Chodtschenkowa wird eine populäre Schauspielerin im russischen Kino. Bald spielte sie die Hauptrollen in den Filmen: „Nullkilometer“ (2007) und „Echter Papa“ (2008).
Die große Berühmtheit brachte der Schauspielerin die Rolle in der Trilogie „Liebe in der großen Stadt“ (2009, 2010, 2013).
Swetlana Chodtschenkowa ist eine von vielen russischen Schauspielerinnen, die Hollywood eroberte. Ihren großen Erfolg hatte sie als Gadjuka in dem Hollywood-Film „The Wolverine“ (2013) neben dem bekanntesten Schauspieler Hugh Jackman und im Spionagefilm „Dame, König, As, Spion“ (2011) neben Gary Oldman, Tom Hardy und Benedict Cumberbatch.
Das sind die beliebtesten Filme mit Swetlana Chodtschenkowa:
· „Metro“ (2013)
· „Liebt er, oder?“ (2014)
· „Horoskop für Glück“ (2015)
· „Die dunkle Gräfin“ (2015)
· „Viking“ (2016) und andere.
Sowie in den Filmserien hatte sie Hauptrollen, zum Beispiel „Ihr macht mich wütend” (2017).
Sie ist auch als Theaterschauspielerin, Model und in Musikclips aktiv.
Swetlana Chodtschenkowa ist heute eine der schönsten, beliebtesten und meistgefragten Schauspielerinnen in Russland.
Star Nummer 5. Konstantin Jurjewitsch Chabenski (1972)
Konstantin Chabenski ist Theater- und Filmschauspieler, der keine Präsentation benötigt. „Wächter der Nacht“, „Admiral“, „Die Zeit der Ersten“ – alle kennen diese Filme.
Er wurde am 11. Januar 1972 in Leningrad geboren.
Als junger Mann studierte er Luftfahrttechnik, aber beschloss, dass dies kein Beruf für ihn sei. Weiter arbeitete er als Scheibenwischer, Straßenmusikant, dann als Leuchter in einem Theater. Und Konstantin entschied sich sein Leben mit dem Theater zu verbinden.
1990 begann er eine Schauspielausbildung und Mitte der 90er Jahre bekam seine ersten kleinen Rollen in Filmen.
Die Popularität brachte ihm die Filmserie „Ubojanaja Sila“ (2000–2005), wo Fernsehzuschauer sich an ihn als Igor Plakhov erinnerten.
Parallel arbeitete Chabenski im Theater.
Noch einige erfolgreiche Filme waren für ihn „In der Bewegung“ (2002) und „Statski sovetnik“ (2005).
Aber den großen Erfolg hatte der Fantasy-Actionfilm „Wächter der Nacht“ – „Nochnoi Dozor“ (2004) und „Wächter des Tages“ – „Dnevnoi Dozor“ (2005). Die Rolle von Anton Gorodetsky wurde eine der berühmtesten Rollen von Konstantin.
Weiter wurde er in Filmen „Ironie des Schicksals. Die Fortsetzung“ (2007), „Admiral“ (2008), „Vykrutasy“ (2011) und „Weiße Garde“ (2012) gedreht.
2008 erschien ein amerikanischer Actionfilm „Wanted“. Chabensky hat wertvolle Erfahrungen mit ausländischen Kollegen gesammelt: Die Hauptrollen spielen James McAvoy, Morgan Freeman, Angelina Jolie.
Im Jahr 2016 auf den Bildschirmen gab es das Drama „Kollektor“. Die Haupt- und einzige Rolle spielt Konstantin Chabensky. Dieser Film wurde seine Benefiz.
Die populärsten seine Filme sind auch „Die Zeit der Ersten“ (2017), „Selfie“ (2018) und „Sobibor“ (2018). In dem letzten Kriegsdrama tritt auch Chabensky als Regisseur.
Im Jahr 2001 heiratete er seine Frau Anastasia, mit der er einen Sohn Iwan (2007) hat. Kurze Zeit später wurde bei seiner Frau ein Hirntumor diagnostiziert. Am 3. Dezember 2008 starb Anastasia in einem Krankenhaus in Los Angeles. Für den Schauspieler war das eine Tragödie.
Nach dem Verlust seiner Frau gründete Konstantin Chabensky eine gemeinnützige Stiftung, die das Geld für Kinder mit Onkologie sammelt.
Seit dem Jahr 2010 eröffnete er die Kunstwerkstatten der kreativen Entwicklung in ganz Russland.
2013 ist Konstantin zum zweiten Male mit Schauspielerin Olga Litwinowa geheiratet. Sie haben eine gemeinsame Tochter Alexanrda (geb. 2016).
2006 wurde Konstantin Chabensky mit dem Titel „Geehrte Künstler Russlands“ und
2012 mit dem Titel „Volkskünstler Russlands“ ausgezeichnet.
Laut der detaillierten analytischen Überprüfung des russischen Kinos durch Yandex, basierend auf den Daten der Website „KinoPoisk“, wurde Konstantin Сhabensky zum beliebtesten Schauspieler in Russland des 21. Jahrhunderts gezählt.
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Das war nur der kleinste Teil der berühmten, populären und beliebten Künstler und Künstlerinnen des russischen Kinos.
Wen noch könnt ihr nennen? Wer gefällt euch am besten?
„Der Film ist die Regiekunst. Man kann aus einem Dummkopf den sympathischen, bezaubernden Künstler, sogar ein Idol, machen“. Dmitry Pevtsov (1963), russischer Film- und Theaterschauspieler.