Heute in der Stunde beantworten wir die Fragen:
Was ist der Goldene Ring?
Welche Städte gehören zum Goldenen Ring?
Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in diesen Städten?
Was ist der Goldene Ring?
Der Goldene Ring ist eine touristische Reiseroute durch die altrussischen Städte nordöstlich von Moskau. Sie haben viele Sehenswürdigkeiten und sind oft von Touristen besucht. Diese Städte entstanden zwischen dem 11. und 17. Jahrhundert und erzählen die reiche Geschichte Russlands.
Die Idee und der Begriff des Goldenen Rings wurde 1967 vom Journalisten Juri Bytschkow geprägt.
Welche Städte gehören zum Goldenen Ring?
Zum Goldenen Ring gehören 9 russische Städte.
Eine Reise zum Goldenen Ring, das ist eine Fahrt in die Vergangenheit. In allen diesen Städten kann man wichtige Gebäude und Denkmäler der Geschichte und Kultur der Alten Rus sehen. Sie zeigen alte Handwerke und auch die damalige Lebensweise.
Viele Touristen aus Russland sowie auch aus Ausland machen jährlich eine Reise durch den Goldenen Ring. Diese Reiseroute ist sehr beliebt und populär.
1. Der erste Punkt ist Sergijew Possad.
Die Stadt liegt 52 km nordöstlich von Moskau. Die Fläche der Stadt ist 50 km². Hier wohnen 100.000 Menschen.
Sergijew Possad wurde 1337 gegründet. In diesem Jahr wurde hier eine kleine Kirche vom Mönch Sergij Radonezhski gebaut. Das ist ein russisch-orthodoxes Männerkloster der Dreifaltigkeit und des Heiligen Sergius oder auch das Troice-Sergiev-Kloster.
Das Dreifaltigkeitskloster gilt seit Jahrhunderten als eines der bedeutendsten religiösen Zentren der russisch-orthodoxen Kirche. Das vom 15. bis 18. Jahrhundert entstandene architektonische Ensemble des Klosters gehört seit 1993 zum UNESCO-Welterbe.
2. Der zweite Punkt ist Pereslawl-Salesski.
Pereslawl-Salesski liegt 140 km nordöstlich von Moskau. Die Fläche der Stadt ist 23 km². Hier wohnen 39.000 Menschen.
Pereslawl-Salesski wurde von Großfürsten Yuri Dolgoruki im Jahr 1152 am Pleschtschejewo-See gegründet. Das ist einer der schönsten russischen Seen. Die Stadt ist heute auch das Zentrum des Nationalparks „Pleschtschejewo See“.
Pereslawl-Salesski war damals die größte Stadt im Gebiet der Alten Rus, mit einer Länge von jeweils 2,5 km. Größer war nur Kiew.
Peter der Große hat seine erste Flotte am Pleschtschejewo See bauen lassen. Man nennt die Stadt deshalb auch "die Wiege der Russischen Flotte".
In Pereslawl-Salesski befinden sich 5 Kloster-Architektur-Komplexe und 9 Kirchen.
Die zentrale Kathedrale von Pereslavl ist die Verklärungskathedrale, die seit Jahren der Stadtgründung den Roten Platz schmückt.
Die Visitenkarte von Pereslawl-Salesski ist auch der Komplex "Botik von Peter dem Großen". Es ist das älteste Museum in der russischen Provinz. Dort ist auch das erste Schiff der Flotte von Zar Peter „Fortuna“ ausgestellt.
Heute ist Pereslawl-Salesski eine der ältesten und am besten erhaltenen Städte Zentralrusslands.
3. Der dritte Punkt ist Rostow.
Rostow liegt 225 km nordöstlich von Moskau. Die Fläche der Stadt ist 32 km². Hier wohnen 30,5 Tausend Menschen.
Rostow liegt am Nerosee und wird auch Rostow am Nerosee genannt. Bis zum 18. Jahrhundert hieß die Stadt Rostow Weliki.
Das Fürstentum Rostow war eines der ältesten in Russland. Es wurde erstmals 862 in der "Geschichte vergangener Jahre" erwähnt.
Die Hauptsehenswürdigkeit von Rostow ist Kreml-Komplex. Dazu gehören 5 Kirchen und andere Stein- und Holzgebäude. Besonders bewundert das älteste Gebäude der Stadt – die schöne weiße Uspenskij-Kathedrale mit ihrem weltberühmten Großen Geläut, ein einzigartiges Musikinstrument.
4. Der vierte Punkt ist Uglitsch.
Die Stadt liegt 220 km östlich von Moskau. Die Fläche ist 26,6 km². Hier wohnen 32.000 Menschen.
Uglitsch liegt an der Wolga. Die Stadt wurde im Jahre 937 erstmals erwähnt.
In Uglitsch gibt es 23 Kirchen und 3 Kloster.
Einige der bekanntesten Bauten ist der Uglitscher Kreml. Das ist ein Ensemble aus schönen Gebäuden, der Verklärungskathedrale und einem Museum mit schönem Garten.
5. Der fünfte Punkt ist Jaroslawl.
Die Stadt liegt 282 Kilometer nordöstlich von Moskau. Die Fläche ist 206 km². Hier wohnen 608.000 Menschen.
Jaroslawl ist die älteste Stadt an der Wolga. Diese Stadt entstand um 1010 zu Zeiten der Kiewer Rus. Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt das größte Handelszentrum auf der Wolga. 1750 wurde in der Stadt auch das erste öffentliche Theater in Russland eröffnet.
Jaroslawl ist eine Perle des Goldenen Rings. Die Stadt hat mehr als 800 Architektur-Denkmäler. Hier stehen über 30 alten Kirchen, die bis heute erhalten sind.
Die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist das Erlöser-Verklärungs-Kloster. Es wurde vermutlich noch im 12. Jahrhundert gegründet und gilt damit als die älteste Sehenswürdigkeit der Stadt.
Die Ilija-Propheten-Kirche ist eine wunderschöne Kirche aus dem 17. Jahrhundert.
Das historische Stadtzentrum von Jaroslawl zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
6. Der sechste Punkt ist Kostroma.
Die Stadt liegt 370 km von Moskau. Die Fläche ist 144,5 km². Hier wohnen 278.000 Menschen.
Kostroma liegt an der Wolga. Es wurde 1152 von Juri Dolgoruky gegründet und fast 500 Jahre später wurde ein bedeutendes Handwerkszentrum Russlands.
Die berühmteste Sehenswürdigkeit in Kostroma ist das Ipatjewski Kloster aus dem 14. Jahrhundert und das Erscheinen-Anastasia-Kloster aus dem 15. Jahrhundert.
Die Altstadt besteht aus Gebäuden aus 18.-19. Jahrhunderten.
In Kostroma wurde der erste Zar Michael Romanow gekrönt. So galt die Stadt als „die Wiege der Romanow Dynastie“.
Nach einer Legende stammt das Schneemädchen „Snegurotschka“, die Begleiterin von Väterchen Frost, aus Kostroma.
7. Der siebte Punkt ist Iwanowo.
Die Stadt liegt 250 km nordöstlich von Moskau. Die Fläche ist 105 km². Hier wohnen 405.000 Menschen.
Iwanowo gilt als die "Stadt der Bräute", weil hier mehr Frauen als Männer leben.
Das erste Mal wurde Iwanowo 1561 erwähnt. Das war zuerst ein Dorf und nur seit 1871 wurde als Stadt bezeichnet.
Iwanowo bietet viele Gebäude aus der sowjetischen Zeit. Dazu gehören rund 50 Häuser, wie z.B. das "Schiff-Haus", das "Hufeisen-Haus" oder das "Kollektiv-Haus".
Fast alle Kirchen wurden in der Zeit der Sowjetunion zerstört.
Es blieben nur einige Steinkirchen stehen. Darunter die Mariä-Himmelfahrt-Kirche (17. Jahrhundert), die Iljinskaja Kirche (19. Jahrhundert), die Kasan Kirche (19. Jahrhundert) und die Vvedenskaja Kirche (Anfang des 20. Jahrhunderts).
8. Der achte Punkt ist Susdal.
Die Stadt liegt 220 km nordöstlich von Moskau. Die Fläche ist 15 km². Hier wohnen fast 10.000 Menschen.
Susdal wurde 1024 von Fürsten Wladimir aus Kiew gegründet. Im 12. Jahrhundert wurde Susdal zum Zentrum des Susdal Fürstentums.
Die Hauptsehenswürdigkeit ist der Kreml von Susdal. Die Anlage stammt aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Das wichtige Gebäude des Kremls ist die mächtige Maria-Geburts-Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert. Deren fünf blaue, mit weißen Sternen geschmückte Türme sind weithin sichtbar.
Im Norden von Susdal liegen auf den beiden gegenüberliegenden Ufern des Flüsschens Kamenka zwei der drei großen Klöster der Stadt: das Erlöser-Euthymios-Kloster und das Kloster Mariä Schutz und Fürbitte. Hier liegt auch das Museum der Holzarchitektur. Es zeigt alte Holzhäuser, Holzmühlen und Holzgegenstände, die die damalige Lebensweise der Bauern darstellt.
Viele alte Gebäude wurden aus Kalkstein errichtet und sind weiß. So nennt man sie „Die Weißen Monumente“. Seit 1992 hat die UNESCO die Weißen Monumente von Susdal in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Das sind der Susdal Kreml mit der Mariä-Himmelfahrt-Kirche aus dem 17. Jahrhundert, der Nikolaus-Kirche aus dem 18. Jahrhundert und der Weihnachtskirche aus dem 18. Jahrhundert.
9. Der neunte Punkt ist Wladimir.
Die Stadt liegt 176 km östlich von Moskau. Die Fläche der Stadt ist 137 km². Hier wohnen 357.000 Menschen.
Die Perle des Goldenen Rings Russlands und natürlich eine der ältesten russischen Städte, ist Wladimir. Die Stadt wurde 1108 von Wladimir II. Monomach gegründet. Bis Mitte des 14. Jahrhunderts diente Wladimir als Hauptstadt der alten Rus und auch als das geistliche Zentrum.
Das sind die Hauptsehenswürdigkeiten von Wladimir.
Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale wurde zwischen 1158 und 1160 errichtet. Zur Zeit des Großfürstentums Wladimir-Susdal war sie der wichtigste Sakralbau der nordöstlichen Rus. In der Kathedrale befindet sich die Ikone der Gottesmutter, die man „Wladimir Ikone der Gottesmutter“ nennt.
Das Goldene Tor ist ein Steintor des alten Wladimir. Das Goldene Tor war zu dieser Zeit die größte Steinstruktur in ganz Kiewer Rus. Es hatte die Funktion, die Stadt zu schützen. Sogar die Tataren, die zu dieser Zeit die modernsten Waffen hatten, konnten das Goldene Tor nicht passieren.
Demetrius-Kirche wurde im 12. Jahrhundert gebaut. Die Kirche hat wunderschöne Dekorationen an den Fassaden.
Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale, das Goldene Tor und Demetrius-Kirche gehören seit 1992 zum UNESCO-Weltkulturerbe „Weiße Monumente von Wladimir und Susdal“.
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Der Goldene Ring ist eine touristische Reiseroute durch die altrussischen Städte nordöstlich von Moskau. Diese Städte entstanden zwischen dem 11. und 17. Jahrhundert und erzählen die reiche Geschichte Russlands.
In allen diesen Städten kann man wichtige Sehenswürdigkeiten der Geschichte und Kultur der Alten Rus sehen.
Viele Gebäude und Denkmäler der Städte des Goldenen Rings gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Damit ist der Goldene Ring zu Recht eines der beliebtesten Reiseziele Russlands.
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