Was machen wir heute?
Heute lernen wir:
- den Unterschied zwischen Aktiv- und Passiv-Sätzen;
- die Formen des Passivs;
- die Bildung des Vorgangs- und Zustandspassivs.
Wir schauen viele Beispiele an und machen auch die Übungen.
I. Aktiv und Passiv
Im Deutschen gibt es die Handlungsrichtungen Aktiv und Passiv.
Was ist das?
Aktiv und Passiv sind Verbformen im Deutschen.
Schauen wir ein Beispiel:
Die Klasse 11A macht ein Picknick.
Das ist ein Aktivsatz.
In Aktivsätzen gibt es immer einen aktiv Handelnden, also einen Täter, der eine Handlung ausführt. Täter ist das Subjekt des Satzes, das man mit Wer oder Was? erfragen kann. Hier ist die Klasse 11A ein Subjekt.
die Klasse 11A ist aktiv, denn sie tut etwas, nämlich ein Picknick macht.
Wie sagen wir diesen Satz im Passiv?
Das Picknick wird von der Klasse 11A gemacht.
In diesem Satz ist „ein Picknick“ das Subjekt. Aber es ist nicht handelnd, also, nicht aktiv: mit ihm wird etwas gemacht. Das ist Passiv. Es wird gemacht.
Schauen wir noch ein Beispiel:
Merkt euch!
1) Dabei kann das Subjekt aus dem Aktiv-Satz im Passiv-Satz verschwinden:
Das Buch wird geschrieben.
Das Picknick wird gemacht.
2) Wenn wir aber die handelnde Person zeigen wollen, brauchen wir dann die Präposition „von“ + Dativ:
Das Buch wird vom Schriftsteller geschrieben.
Das Picknick wird von der Klasse 11A gemacht.
3) Wenn wir einen Grund oder eine Ursache der Handlung zeigen wollen, verwenden wir Präposition „durch“ + Akkusativ:
Das Feuer zerstörte völlig das Haus.
Passiv: Das Haus wurde durch Feuer völlig zerstört.
Man kann die Frage Wodurch? stellen:
- Wodurch wurde das Haus zerstört?
- Durch Feuer.
Wann verwenden wir Aktiv und Passiv?
Aktiv nutzen wir, um zu betonen, wer eine Handlung ausgeführt hat.
Zum Beispiel:
Peter singt ein Lied.
Das Passiv braucht man, um Handlungen oder Zustände zu beschreiben. Wer oder was den Vorgang oder Zustand verursacht hat ist entweder unwichtig, unbekannt oder wird als allgemein bekannt vorausgesetzt.
Das Lied wird gesungen.
Aber Achtung!
Nicht alle Verben können als Passivform funktionieren. Nur diejenigen, welche ein Akkusativobjekt bei sich haben, können im Passivsatz angepasst werden. Zum Beispiel:
Theresa betrachtet sich im Spiegel.
Es ist kein Passivsatz möglich!
II. Passiv-Formen
Beim Passiv werden nach der Bildungsweise und der Bedeutung zwei Arten unterschieden:
1. Vorgangspassiv.
Es nennt man auch das Handlungspassiv oder werden-Passiv. Weil dieses Passiv einen Vorgang ausdrückt, heißt es auch Vorgangspassiv. Beim Vorgangspassiv steht immer Handlung im Vordergrund. Vergleicht:
Wie bildet man Vorgangspassiv?
Das
werden-Passiv wird mit den Formen des Hilfsverbs werden in bestimmter
Zeitform und dem Partizip II des entsprechenden Verbs gebildet.
Schaut noch einige Beispiele mit dem Verb „suchen“ an! Beachtet die Konjugation der Verben.
2. Zustandspassiv.
Zustandspassiv nennt man auch sein-Passiv.
Es drückt einen bestehenden Zustand aus. Es wird deshalb Zustandspassiv genannt. Dieser Zustand ist das Ergebnis eines vorausgegangenen Vorgangs. Also, wir verwenden es für einen Zustand nach einer abgeschlossenen Handlung. Vergleicht:
Wie bildet man Zustandspassiv?
Zustandspassiv
bildet man mit dem Hilfsverb „sein“ in bestimmter Zeitform und Partizip II des
Vollverbs.
Macht die Übung!
Setzt folgenden Satz in alle Zeitformen!
Aktiv und Passiv. Wiederholen wir!
1. Aktiv und Passiv sind Verbformen im Deutschen.
2. Im Aktiv wird eine Person genannt, die etwas tut. Im Aktiv steht die handelnde Person im Vordergrund.
3. Im Passiv steht das Geschehene selbst im Vordergrund. Die handelnde Person ist unwichtig.
4. Passivform können nur diejenigen Verben bilden, welche ein Akkusativobjekt bei sich haben.
5. Man kann einen Passivsatz in alle 6 Zeitformen setzen.
6. Man unterscheidet das Vorgangs- und das Zustandspassiv.
7. Vorgangspassiv nennt man auch das Handlungspassiv oder werden-Passiv. Beim Vorgangspassiv steht immer eine Handlung im Vordergrund.
Es wird immer mit einer konjugierten Form von „werden“ und dem Partizip II gebildet.
8. Zustandspassiv nennt man auch sein-Passiv. Es drückt einen bestehenden Zustand aus. Dieser Zustand ist das Ergebnis eines vorausgegangenen Vorgangs. Zustandspassiv bildet man mit dem Hilfsverb „sein“ in bestimmter Zeitform und Partizip II des Vollverbs.
Viel Erfolg!