Das moderne Theaterstück
(die Drehbuchautorin Deutschlehrerin Smirnowa Olga)
«Die Tagesbuchblätter oder die Suche nach einem Freund»
Die handelnden Personen:
Angela, das 15- jährige Mädchen, entschlossen und sehr klug. Sie ist gutherzig und gerecht.
Jana, die beste Freundin von Angela , ein wenig ängstlich und launisch
Erste Rose, die Rose von dem weiten Planeten, Dienerin vom kleinen Prinzen
Zweite Rose, die Rose von dem weiten Planeten , Dienerin vom kleinen Prinzen
Prinz, die Person aus dem Märchen von Antoine de Saint-Exupery „Der kleine Prinz“
Anna, die Schwester von Angela, sehr hübsch und schlang. Sie besucht die Tanzschule und tanzt gut.
Ruslan, der Klassenkamerad von Angela und Jana, ist in Anna verliebt
Vorwort:
Die beiden Mädchen( Angela und Jana) kommen aus Moskau, sie lernen in einer Klasse, sie haben gemeinsame Interessen, gemeinsame Freunde, sie träumen von demselben….Angela führt im Laufe einiger Schuljahren ihr Tagebuch. Sie schreibt dorthin alles auf, was mit ihr passiert. Um die Zeit lustig zu vertreiben, schlug Angela ihrer Freundin, Jana, vor, das eigene Tagebuch durchzublättern und sich an einige Ereignisse des Lebens zusammen zu erinnern.
Und während dieser Erinnerungen passiert etwas Ungewöhnliches …….
Akt I
Die Handlung passiert in der Wohnung von Angela, in ihrem Zimmer; das Zimmer ist modern ausgestattet
Jana( seufzte tief): Oh, heute ist es so langweilig, Angela!
Angela( stimmte ihr zu): Ja, ziemlich langweilig!
Jana: Hör zu, Angela, können wir etwas ausdenken? Du bist so gut mit solchen Einfällen!
Angela: Jana, wie denkst du, ein Tagebuch zu führen – ist es wirklich interessant?
Jana: Man sagt, es ist interessant. Aber ich selbst habe das noch nie versucht. Und du, Angela?
Angela: Ich habe es versucht, und es hat mir auch gefallen. Und heute habe ich vor, in meinem alten Tagebüchlein zu blättern.
Jana: In einem Tagesbüchlein, was für ein altes Tagebüchlein?
Angela: Das ich schon im Laufe einiger Schuljahren führe. Hier schreibe ich auf, was mit mir passiert, und denke daran, wen ich getroffen hatte, mit wem und was ich besprochen hatte. Und weißt du, wenn schon etwas Zeit vergeht, es ist so interessant, alles wieder zu lesen! Na, guck mal, dieses Heft, das ist mein Tagebuch! Wollen wir es durchblättern? Kann sein, es hilft uns, die Zeit lustiger zu vertreiben!
Jana: Natürlich, machen wir.
Angela: Ach, mein Tagebüchlein, mein Tagebüchlein... Du bewahrst so viele Geheimnisse auf, und hast so viele lustige Erlebnisse! Wie schön, dass ich doch so lange ein Tagebuch geführt habe!
Jana: Ja, du wirst etwas in deinem Alter zu lesen haben. (lacht) Hi-hi-hi...
Angela: Oh, du bist so bösartig. Ich bin noch nicht alt! Hier, guck mal (sieh zu), ich habe aufgeschrieben, wie wir beide das Kino besucht hatten und dort sogar als die Millionenbesucher einen Preis bekommen hatten.
Jana: Ja, so war es, ich kann mich erinnern, man hat uns allen noch Matrjoschkas geschenkt. Ich habe sie noch immer bei mir.
Angela: Ich auch. Auf anderem Blatt habe ich beschrieben, wie wir an einem Wettbewerb der jungen Kochkünstler teilgenommen hatten, und wie lustig dieser Wettbewerb war.
Jana: Ja, stimmt! Und unser Essen hat unseren Jungs sehr gefallen!
Angela: Und guck mal, was hier steht: vor dem letzten Silvester waren wir beide im Laden „Kinderwelt“.
Jana: Ich denke, daran erinnere ich mich auch... Ich habe damals ein neues Spielzeug gekauft, von dem ich schon lange geträumt hatte.
Jana: Warum siehst du so erstaunt aus? Bist du, vielleicht, schon erwachsen? Na also, das war dieses entzückende Hammelchen!
Angela: Und was wolltest du mit diesem Hammelchen damals machen?
Jana: Ich habe zu ihm eine kleine Masche angenäht und danach an den Tannenbaum gehangen. Auch nach dem Silvester brauche ich es noch.
Angela: Wozu denn?
Jana: Ich habe es jetzt immer mit, so eine Art vom Amulett – es schützt mich vor jedem Missgeschick.
Angela: Wenn wir schon darüber sprechen, es scheint mir, als ob heute etwas Ungewöhnliches passiert.
Akt II
Jana: Angela, wer ist das?
Angela: Ein schöner Junge. Und seltsam kostümiert: er hat auf seinen Schultern einen echten Mantel, welchen man auf den Königsbildern malt.
Jana: Junge, wie ist dein Name?
Angela: Hallo, Junge, hast du keine Zunge? Die Damen fragen dich doch.
Erste Rose: Das ist kein Junge, das ist Seine Majestät – der Prinz.
Jana: Was? Wer ist hier der Prinz? Doch nicht du, der Kleine?
Zweite Rose: Man spricht nicht so mit den Prinzen!
Jana: Und wie soll man mit den Prinzen sprechen?
Zweite Rose: Man soll mit den Prinzen sehr höflich sprechen. Man hört auch immer auf sie.
Angela: Dann bin ich selbst eine Prinzessin!
Prinz (etwas erregt): Das ist nicht wahr! Du hast keinen solchen Mantel, wie ich.
Jana: Und wo ist deine Krone?
Prinz (holt die Krone aus seiner Tasche heraus und setzt sie auf den Kopf auf): Da ist sie! Als ich durch den Weltraum flog, hielt ich meine Krone in der Tasche, so dass ich sie nicht verlieren konnte.
Jana( etwas frech und herausfordernd): Und ich bin die Königin von England!
Erste Rose: Wie kannst du wagen, grässliches Mädchen, Seine Majestät zu reizen?
Jana: Ich wage es, und wer bist du denn?
Zweite Rose: Wir sind treue Dienerinnen Seiner Majestät – die Rosen von seinem weiten Planeten! Wir folgen Seiner Majestät überall und die ganze Zeit.
Angela( ganz still, geheimnisvoll): Jana, hör auf! Es scheint, ich bin auf einen Gedanken gekommen...
Jana: Was für einen Gedanken?
Angela: Obwohl wir ihn ausgelacht haben, aber das ist wirklich der kleine Prinz – der aus dem Märchen von Saint-Exupery. Erinnerst du dich noch, wir haben gerade vorkurzem dieses Märchen gelesen.
Jana: Ja, ich weiß, ich weiß. Dann denkst du, er ist wirklich wieder auf unsere Erde zu uns gekommen?
Angela: Ja, ich denke so. Und ich weiß sogar, wozu: er braucht einen Freund. Erinnerst du dich, das Märchen hat kein eindeutiges Ende: für die Leser ist es unklar geblieben, hat der kleine Prinz einen Freund gefunden oder nicht, war er zu sich zurückgekehrt oder nicht. Wenn du doch nicht glaubst, dass unser Gast der kleine Prinz ist, dann kann man etwas überprüfen. (malt einen Hut auf dem Blatt Papier und zeigt ihn dem Prinzen) Es ist ein herrlicher Hut, stimmt das?
Jana: Hast du Angst vor einem Hut?
Prinz (ganz stolz): Das ist aber kein Hut, das ist ein Elefant, der von einer Riesenschlange verschluckt wurde. Ich weiß das genau. Mein bekannter Pilot hat für mich ein ähnliches Bild gemalt.
Jana: Sieh mal, du bist ein echter kleiner Prinz. Nur du kannst auf diesem Bild nicht einen Hut erkennen, sondern die Riesenschlange, die einen Elefanten gegessen hat.
Angela: Ich denke, du brauchst einen Freund….
Prinz: Ja, sehr, auf meinem Planeten ist es ohne einen Freund so langweilig!
Angela: Aber heute ist es sehr schwierig, einen echten Freund zu finden.
Prinz: Also, ich bin vergeblich auf diese Erde gekommen?
Jana: Gar nicht! Wenn du willst, ich kann dir mein Hammelchen schenken. Es war für mich in allen bösen Zeiten wie ein echter Freund. Jetzt wird es dein echter Freund sein!
Prinz: Wird es dir nicht Leid tun, mit ihm Abschied zu nehmen?
Jana: Macht nichts, ich kann solches noch einmal kaufen. Bitte, nimm es schnell und gehe weg, sonst kann ich anders überlegen.
Prinz: Ich danke dir sehr! Wir kehren wieder nach Hause zurück, zu unserem weiten Planeten!
Beide Rosen: Zu Befehl, Ihre Majestät !
Angela: Und zum Schluss spiele ich für euch eine Geige. Ich habe doch nicht vergeblich jahrelang einen Geigenkurs in der Musikschule besucht. ( spielt ein Stück)
Jana und Angela( zusammen) : Gute Reise, der kleine Prinz!
Akt III
Jana: Es ist schon wieder langweilig, liebe Freundin!
Jana: Oh, was haben wir hier?
Angela( mit einem Zeigefinger in ihrem Tagebuch zeigt): Guck mal, hier steht: ein Theaterbesuch, aber man konnte keine Tickets mehr für die Erstausführung von der bekannten Bühnenautorin Iren Agapska kaufen. Und dann beschloss ich, eine List anzuwenden.. Ich habe gewusst, dass unser Klassenkamerad Ruslan meine Schwester Anna sehr mag.
Jana: Und was hat Ruslan damit zu tun?
Angela: Er hat alles damit zu tun. Seine Oma arbeitet als Kassiererin im Theater und sie könnte diese Tickets für uns ohne irgendwelche Schwierigkeiten holen! Verstehst du jetzt?
Jana: Und was passierte dann?
Angela( genervt): Warum unterbrichst du mich ständig? (erzählt, was weiter passiert ist) Also, ich habe Ruslan zu uns nach Hause eingeladen...und...
Ruslan (klopft an die Tür): Darf ich herein? Die Tür ist geöffnet, und ich habe die Wohnung betreten, ohne zu klingeln.
Angela: Ja, klar, komm rein!
Ruslan: Warum hast du mich eingeladen?
Angela: Oh, das ist sehr, sehr wichtig! Hier, setz dich! Stehen macht nicht klüger!
Ruslan: Und warum bist du traurig?
Angela: Tja, wir mit Anna wollten neulich eine Theatererstausführung besuchen. Aber keine Tickets sind mehr da! Und wir wollten auch dich einladen. Na also, es geht nicht! Keine Chance mehr!
Ruslan: Ja, ehrlich?
Angela: Mit so was scherze ich nicht! Ich weiß doch, wie du meine Schwester magst!
Ruslan: Ich mache alles, um diese Tickets zu holen!
Anna: Hallo, Schwesterchen!
Angela: Sei gegrüßt, meine Schöne!
Angela: Ich lasse euch beide auf kurze Zeit.
Ruslan: Anna, wenn ich die Theatertickets für diese bekannte Bühnenautorin holen kann, gehst du mit?
Anna: Ich weiß noch nicht, kann sein.
Ruslan: Magst du noch etwas außer Theater?
Anna: Natürlich, ich mag tanzen, ich besuche schon lange eine Tanzschule.
Ruslan: Stell, bitte, vor, dass wir an der Meeresküste sind, und der Sand ist unter unseren Füssen... Wollen wir tanzen? (die Musik ertönt, sie tanzen)
Anna: Dann etwas Modernes.
Anna( schreit): Au, du bist ein Bär! (stoßt Ruslan)
Ruslan: Ich kann einfach nur klassische Tanzen ausführen, und diese nicht!
Anna: Dann scher dich zum Teufel! Ich habe keine Zeit, mit dir zu bleiben! Bis bald! (läuft weg)
Angela: Sei nicht traurig! Auch du wirst es einmal besser haben! Bitte, hole nur diese Tickets, und ich mach das Übrige.
Jana: Er ist irgendwie komisch!
Ruslan: Wer ist komisch?
Angela: Das sagen wir dir nicht!
Angela( zu den Zuschauern): Wir machen einfach dieses Tagebuch zu, um es später, morgen oder auch übermorgen...
Jana: ...oder auch viele Jahre später...
Angela: ... wieder aufzumachen! (macht das Tagebuch zu)
Das Ende