Unsere Ziele sind:
- Konditionalsätze kennen zu lernen;
- Unterschiede zwischen „wenn“, „falls“ und „sofern“ kennen zu lernen;
- Satzbau der Konditionalsätze kennen zu lernen;
- einige Übungen zu machen.
Die Konditionalsätze werden auf Deutsch auch Bedingungssätze genannt.
Also, Konditionalsätze oder Bedingungssätze drücken aus, dass eine Handlung nur unter einer bestimmten Bedingung stattfindet. Die entsprechenden Fragewörter zu diesen Sätzen sind: „Wann“ und „Unter welcher Bedingung“.
Zum Beispiel,
Unter welcher Bedingung gibst du mir ein Laptop? – Wenn du deine Hausaufgaben machst.
Wann bringst du mir mein Buch? – Wenn ich Zeit habe.
Achtung!
Wenn oder wann? Wann verwendet man in Fragesätzen.
Wann bringst du mir mein Buch?
Wann kommst du?
Wann gehen wir ins Kino?
Wenn ich Zeit habe.
Wenn mein Arbeitstag zu Ende ist.
Wenn es etwas Interessantes läuft.
Bei der konditionalen Satzverbindung wird die „Bedingung“ auf folgende Weise markiert:
Nebensatz mit wenn
Der Nebensatz enthält die „Bedingung “ und der Hauptsatz die „Folge“. Man unterscheidet drei unterschiedliche Bedingungen:
· Reale Bedingung;
· Irreale Bedingung (in der Gegenwart) und
· Irreale Bedingung (in der Vergangenheit).
Reale Bedingung
1) Vater: „Martin, ich möchte heute unser Auto reparieren und brauche deine Hilfe. Wann kannst du mir helfen? “
Martin: „Wenn ich heute Nachmittag Zeit habe, helfe ich dir.“
Hier beschreiben wir eine Bedingung, von der wir denken, dass sie erfüllbar ist. Vielleicht habe ich später Zeit. In beiden Sätzen verwenden wir das Verb im Präsens „habe“ und „helfe“.
Wenn ich heute Nachmittag Zeit habe, werde ich dir helfen.
Im Nebensatz verwenden wir Präsens und im Hauptsatz Futur I.
2) Irreale Bedingung (in der Gegenwart)
Vater: „Martin, kannst du mir beim Autoreparieren helfen?“
Martin: „Wenn ich Zeit hätte, würde ich dir helfen. Aber ich muss noch Mathe rechnen.“
Hier beschreiben wir eine Bedingung, die in der Vergangenheit nicht erfüllt wurde (Ich hatte keine Zeit.). In beiden Satzteilen verwenden wir Konjunktiv II (hätte und würde helfen) für Situationen in der Gegenwart oder die würde-Form.
Erinnern wir uns, wie Konjunktiv II in der Gegenwart und in der Vergangenheit gebildet wird.
Die Bildung in der Gegenwart
Es gibt 2 Möglichkeiten, den Konjunktiv II zu bilden: würde + Infinitiv und Verbformen des Konjunktivs II.
Ich würde
Du würdest
Er/sie/es würde
Wir würden
Ihr würdet
Sie/sie würden
Beispiele,
Indikativ: Der Junge bekommt ein neues Notebook.
Konjunktiv II: Der Junge würde ein neues Notebook bekommen.
Indikativ: Ich gehe ohne Geld zur Universität.
Konjunktiv II: Ich würde ohne Geld zur Universität gehen.
Konjunktiv II in der Vergangenheit
Der Konjunktiv II in der Vergangenheit wird mit haben oder sein und dem Partizip II gebildet.
Konjunktiv II von haben: Konjunktiv II von sein:
Ich hätte ich wäre
Du hättest du wärst
Er/sie/es hätte er/sie/es wäre
Wir hätten wir wären
Ihr hättet ihr wärt
sie/Sie hätten sie/Sie wären
Der Junge wäre nach Hause gegangen.
Ich hätte ein neues Auto gekauft.
3) Irreale Bedingung (in der Vergangenheit)
Vater: „Jetzt ist das Auto repariert. Du wolltest mir doch helfen?“
Martin: „Wenn ich Zeit gehabt hätte, hätte ich dir geholfen. Aber Mathe…“
Hier beschreiben wir eine Bedingung, die in der Vergangenheit nicht erfüllt wurde (Ich hatte keine Zeit.). In beiden Satzteilen verwenden wir Konjunktiv II (gehabt hätte und hätte geholfen) für Situationen in der Vergangenheit.
Satzbau
Ein Konditionalsatz besteht aus einem Hauptsatz und einem Nebensatz. Der Nebensatz beginnt mit wenn. Wenn ist eine untergeordnete Konjunktion. Das finite Verb muss am Ende des Nebensatzes stehen.
Zum Beispiel:
Wenn ich Zeit habe, …
Wenn ich Zeit hätte, …
Wenn ich Zeit gehabt hätte, …
Die Verben habe, hätte und gehabt hätte sind die Verben, die in den Nebensätzen am Ende des Satzes stehen. Der Konjunktiv II in der Vergangenheit wird mit haben oder sein und dem Partizip II gebildet. Wenn ein Satz mit einem Nebensatz beginnt, steht das Subjekt des Hauptsatzes hinter dem finiten Verb.
Ich spiele mit dir, wenn ich Zeit habe.
Wenn ich Zeit habe, spiele ich mit dir.
Varianten von wenn sind falls und sofern. Der Unterschied zwischen „wenn“, „falls“ und „sofern“ liegt in der Wahrscheinlichkeit. Bei „falls“ und „sofern“ ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Bedingung eher gering erfüllt.
Zum Beispiel:
Falls/Sofern ich keine Zeit habe, rufe ich dich an. – Wahrscheinlich habe ich Zeit.
Wenn ich keine Zeit habe, rufe ich dich an. – Neutral.
„Sofern“ wird nur in Kombination mit einer Verneinung kein/keine oder nicht benutzt. „Falls“ kann man immer benutzen.
Sofern ich keine Zeit habe, …
Sofern du nicht zum Konzert kommst, …
Position im Satz
Er soll mich schnell anrufen, wenn das Fieber steigt.
Sie will noch nachkommen, falls sie nicht zu müde ist.
Also, „Er soll mich schnell anrufen“ und „Sie will noch nachkommen“ sind Hauptsätze und „wenn das Fieber steigt“ und „falls sie nicht zu müde ist“ sind Nebensätze. Im Nebensatz „wenn und falls“ sind Konjunktionen. „Steigt und ist“ sind die Verben, die am Ende des Satzes stehen.
Zu welchen drei Typen der Konditionalsätze gehören diese Sätze?
Reale Bedingung, Irreale Bedingung (in der Gegenwart) oder Irreale Bedingung (in der Vergangenheit).
1. Wenn ich Lust hätte, käme ich mit dir ins Theater.
Hier beschreiben wir eine Bedingung, die in der Vergangenheit nicht erfüllt wurde. In beiden Satzteilen verwenden wir Konjunktiv II (hätte und käme) für Situationen in der Gegenwart. Also, irreale Bedingung (in der Gegenwart).
2. Wenn ich Zeit habe, lese ich dein Buch. – Hier zwei Verben „habe“ und „lese“ stehen im Präsens.
Hier beschreiben wir eine Bedingung, von der wir denken, dass sie erfüllbar ist. In beiden Sätzen verwenden wir das Verb im Präsens „habe“ und „lese“.
Reale Bedingung.
3. Wenn du nicht so viel gegessen hättest, hättest du keine Bauchschmerzen bekommen.
Hier beschreiben wir eine Bedingung, die in der Vergangenheit nicht erfüllt wurde. In beiden Satzteilen verwenden wir Konjunktiv II (gegessen hättest und hättest bekommen) für Situationen in der Vergangenheit.
Irreale Bedingung (in der Vergangenheit)
„Wenn“-Sätze können schriftlich ohne „wenn“ benutzt werden, dann steht das konjugierte Verb auf Position I.
Tritt nach drei Tagen keine Besserung ein, (dann) konsultieren Sie Ihren Arzt!
Wenn nach drei Tagen keine Besserung eintritt, konsultieren Sie Ihren Arzt!
Und noch eine Übung.
Wann macht ihr das?
1. Ich gehe zum Arzt, a. wenn ich eine Erkältung habe.
2. Ich gehe ins Krankenhaus, b. wenn ich nervös bin.
3. Ich trinke Kräutertee, c. wenn ich eine Grippe habe.
4. Ich gehe zum Zahnarzt, d. wenn ich mir ein Bein gebrochen habe.
5. Ich bleibe im Bett, e. wenn ich mich geschnitten habe.
6. Ich nehme ein Pflaster, f. wenn ich Karies habe.
Lösungen:
1. Ich gehe zum Arzt, wenn ich nervös bin.
2. Ich gehe ins Krankenhaus, wenn ich eine Erkältung habe.
3. Ich trinke Kräutertee, wenn ich eine Grippe habe.
4. Ich gehe zum Zahnarzt, wenn ich Karies habe.
5. Ich bleibe im Bett, wenn ich mir ein Bein gebrochen habe.
6. Ich nehme ein Pflaster, wenn ich mich geschnitten habe.
Und jetzt eine kurze Zusammenfassung.
Heute haben wir zum Thema: Konditionalsätze gesprochen.
Heute habt ihr gelernt,
- dass Konditionalsätze oder Bedingungssätze ausdrücken, dass eine Handlung nur unter einer bestimmten Bedingung stattfindet;
- dass die entsprechenden Fragewörter zu den Konditionalsätzen sind: „Wann“ und „Unter welcher Bedingung“;
- dass Konditionalsätze in drei Bedingungen aufgeteilt werden: reale Bedingung, irreale Bedingung (in der Gegenwart) und irreale Bedingung (in der Vergangenheit);
- dass ein Konditionalsatz aus einem Hauptsatz und einem Nebensatz besteht. Und ein Nebensatz beginnt mit wenn, falls oder sofern;
- dass der Unterschied zwischen „wenn“, „falls“ und „sofern“ in der Wahrscheinlichkeit liegt.