Russische Wissenschaftler haben ihren Beitrag zur Entwicklung der Wissenschaft in der ganzen Welt geleistet. Viele von ihnen arbeiteten im Ausland in wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen mit Weltruf.
Entdeckungen russischer Wissenschaftler wurden als Grundlage für die Entwicklung der Technologien und Wissen in der ganzen Welt.
Welche berühmten Wissenschaftler kamen in Russland zur Welt? In diesem Video findet ihr die Information über solche Namen wie:
· Michail Wassiljewitsch Lomonossow,
· Dmitri Iwanovitsch Mendelejew,
· Iwan Petrowitsch Pawlow,
· Iwan Michailowitsch Setschenow,
· Schores Iwanowitsch Alfjorow.
Michail Lomonossow (1711−1765): Ein Universalgelehrter
Michail Wassiljewitsch Lomonossow war ein russischer Dichter, Naturwissenschaftler und Reformer der russischen Sprache. Er gilt als Begründer der russischen Wissenschaft, weil viele Anfänge wissenschaftlicher Arbeit auf zahlreichen Gebieten in Russland mit seinem Namen verbunden sind.
Er wurde am 19. November 1711 bei Archangelsk geboren. Lomonossow stammte aus einer Fischerfamilie aus dem Hohen Norden Russlands. Er lernte als Junge Navigation, Wetterkunde, erwarb aber auch Grundkenntnisse in russischer Grammatik. Schon im Alter von 14 Jahren konnte Michail sehr gut schreiben und lesen.
Seine Wissensgier war so groß, dass er als Jugendlicher die Familie verließ und 1000 Kilometer zu Fuß nach Moskau ging, um dort ein Studium an der Geistlichen Akademie zu beginnen. Vier Jahre später wurde er zusammen mit einigen Kommilitonen an die Akademie der Wissenschaften nach Sankt Petersburg gesandt.
1736 setzte er sein Studium in Deutschland an der Universität in Marburg in den Fächern Philosophie, Mathematik, Chemie und Physik sowie auch Bergbau und Hüttenwesen fort. Lomonossow beschäftigte sich auch mit der Literatur.
1741 kam Lomonossow nach Sankt Petersburg, um dort seine Doktorarbeit zu schreiben. Ab 1745 lehrte er als Professor der Chemie in einem Unterrichts- und Forschungslabor, das er eingerichtet hatte, war aber auch als Dichter produktiv.
Mit der Unterstützung des Favoriten der Zarin Elisabeth Iwan Schuwalow wirkte Lomonossow an der Gründung der Moskauer Staatsuniversität mit. Diese Hochschule trägt und heute seinen Namen.
1760 wurde er Direktor der Sankt Petersburger Akademie der Wissenschaften.
Lomonossow formulierte als erster die Idee von der Erhaltung der Materie bei chemischen Prozessen. Er war ein Vertreter der atomistischen Theorie und bereitete die Kinetische Gastheorie konkret vor: bereits nach Lomonossow ist Wärme eine Form der Bewegung des kleinsten Teilchens.
Er nahm an, dass sich Licht wellenartig ausbreitet und zeichnete den Gefrierpunkt von Quecksilber auf.
Beim Venustransit im Jahre 1761 beobachtete er rund um die Planetenscheibe einen schmalen Lichtring (sogenannte Lomonossow-Effekt) und leitete daraus die Vermutung ab, dass die Venus eine Atmosphäre hat.
Außerdem stellte er als erster einen Zusammenhang zwischen Nordlichtern und elektrischer Ladung in der Erdatmosphäre her.
Lomonossow gilt als Mitbegründer von Metallurgie, Geologie, Geographie und Kartographie sowie der Geschichtswissenschaft in Russland.
Außerdem kümmerte er sich um die Wiederbelebung der russischen Mosaikkunst. Auf ihn geht die Gründung einer Mosaik- und Buntglasfabrik im jetzigen Dorf Lomonossowo zurück.
Lomonossow entwickelte die russische Dichtkunst, genauer ein neues Metrum für Dichtungen.
Er propagierte Russisch als Unterrichtssprache. 1757 verfasste er eine Grammatik, mit der die russische Schriftsprache grundlegend reformiert wurde.
1760 veröffentlichte Lomonossow die erste Geschichte Russlands.
Im Alter von 54 Jahren verstarb er in Sankt Petersburg.
Seit 1959 wird jährlich von der Russischen Akademie der Wissenschaften Lomonossow-Goldmedaille für außergewöhnliche Leistungen in der Wissenschaft verliehen.
Lomonossow wurde sogar auf einer modernen russischen goldenen Münze verewigt.
Michail Wassiljewitsch Lomonossow war sicher ein Universalgenie. Er studierte Philosophie, Mathematik, Chemie, Mineralogie, Metallurgie, Geologie, Meteorologie, Geografie sowie Kartografie und erneuerte auch die russische Schriftsprache.
Alexander Puschkin sagte mit Recht über ihn: „Er habe nicht nur die erste Universität Russlands geschaffen, sondern er selbst sei eine ganze Universität gewesen“.
Dmitri Mendelejew (1834–1907): Entwickler des Periodensystems der chemischen Elemente
Dmitri Iwanovitsch Mendelejew kam am 8. Februar 1834 als das jüngste der insgesamt 17 Kinder in Tobolsk (Sibirien) auf die Welt. Mit 15 Jahren, nach dem Tod seines Vaters, besuchte er das Gymnasium in Tobolsk.
1849 zog die Familie nach St. Petersburg, wo er 1850 dem Pädagogischen Institut beitrat.
Zwischen 1859 und 1861 kam Mendelejew nach Paris und arbeitete in einem kleinen Labor in seiner Wohnung. Er untersuchte die Dichte von Gasen.
An der Universität Heidelberg beschäftigte er sich bei Gustav Robert Kirchhoff mit der neuen Untersuchungsmethode der Spektroskopie.
Mendelejew promovierte 1865 und wurde im gleichen Jahr Professor für Chemie am Technologischen Institut Sankt Petersburg.
Am 6. März 1869 veröffentlichte er sein Hauptwerk: das Periodensystem der Elemente unter dem Titel „Die Abhängigkeit der chemischen Eigenschaften der Elemente vom Atomgewicht“.
Dabei wurden die damals bekannten 63 Elemente ansteigend nach der Atommasse in sieben Gruppen mit ähnlichen Eigenschaften angeordnet. Er erkannte, dass bestimmte Eigenschaften von Elementen sich gleichen und periodisch wiederholen. Und er erkannte auch, dass die Eigenschaften mit den Atomgewichten zu tun haben. Mendelejew ordnete die Elemente von links nach rechts nach steigenden Atomgewicht an. Dabei begann er mit dem leichtesten Element, dem Wasserstoff.
Auf Grund dieser systematischen Anordnung sagte Mendelejew 1871 damals noch unbekannte Elemente voraus, weil sich an den entsprechenden Stellen in seiner Tafel noch Lücken befanden. Die von ihm vorausgesagten Elemente waren die heute als Gallium, Scandium und Germanium bekannt.
Mendelejews System fand bald Anerkennung und gilt mit leichten Verbesserungen noch heute.
Er war wegen seiner Leistung für den Nobelpreis nominiert, aber ihm fehlte im entscheidenden Komitee eine Stimme.
Natürlich wissen alle, dass Mendelejew das Periodensystem der Elemente im Schlaf entdeckt habe. Aber das ist ein Mythos, der Alexandr Inostranzew, der Freund des Wissenschaftlers, erzählte. Mendeleev selbst sagte darüber: „Ich habe dieses System vielleicht zwanzig Jahre ausgearbeitet, und ihr meint: Ich saß und plötzlich stellte es fertig!“
Man muss sagen, dass der russische Chemiker Dmitri Mendelejew und der deutsche Chemiker Lothar Meyer 1869 fast zeitgleich und unabhängig voneinander das erste Periodensystem vorstellten. In Russland wird im Gedenken an Mendelejew das Periodensystem als „Tabliza Mendelejewa“ bezeichnet.
Mendelejew war zugleich der Vater der russischen Ölindustrie. Bereits in den 1860er Jahren besuchte er die Ölfelder bei Baku in Aserbaidschan. 1876 reiste er im Auftrag der russischen Regierung in die USA, um die Ölförderung in Pennsylvania zu studieren und Empfehlungen für die Ausbeutung der russischen Reserven zu geben. Nach seiner Rückkehr erfand er neue Methoden zur Raffinierung des Öls. Seine Empfehlungen fasste er in dem Werk „Die Erdölindustrie“ zusammen.
1893 wurde Mendelejew auf Betreiben des Finanzministers Direktor des Russischen Amts für Maße und Gewichte und führte daraufhin das metrische System in Russland ein.
Zu Ehren Mendelejews ist das Element 101 nach ihm benannt: Mendelevium. Außerdem trägt ein Mondkrater seinen Namen. Mendelejew war Ehrenmitglied der Moskauer Universität, Mitglied der Russischen Akademie der Künste sowie Mitglied von 90 ausländischen Akademien der Wissenschaften, darunter auch der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin.
Dimitri Iwanowitsch Mendelejew stirbt am 20. Januar an einer Grippe.
Das Periodensystem der Elemente ist das wichtigste Ordnungsprinzip der Chemie. Dem Chemiker Dimitri Iwanowitsch Mendelejew ist diese tabellarische Anordnung zu verdanken.
Iwan Pawlow (1849−1936): Physiologe, Mediziner und Nobelpreisträger
Der russische Physiologe Iwan Petrowitsch Pawlow wurde am 14. September 1849 in Rjasan als Pfarrerssohn geboren.
Im Alter von sieben Jahren fiel Iwan Pawlow von der Treppe und zog sich dabei sehr schwere Kopfverletzungen zu. Diese Verletzungen waren so gravierend, dass er in den folgenden vier Jahren keine Schule besuchen konnte.
Als er 11 Jahre alt war, war seine Gesundheit endlich besser und Pawlow besuchte ein theologisches Seminar nach dem Wunsch seines Vaters. In dieser Zeit bekam er Zugang zu wissenschaftlicher Literatur, welche seine Neugier weckte. Der Junge verstand, dass er Wissenschaftler werden wollte.
Nach dem Studium der Theologie, Chemie und Physiologie an der Universität in Sankt Petersburg sowie einem zweijährigen Deutschlandaufenthalt wurde er 1886 Professor der Pharmakologie und 1890 Professor an der Militärmedizinischen Akademie Sankt Petersburg.
Im Jahr 1889 führte Pawlow erstmals seinen berühmt gewordenen verdauungsphysiologischen Versuch mit einem Hund durch („Pawlowscher Hund“). Er untersuchte, wie der Körper die Verdauung reguliert. Auch begann er sich mit der Chirurgie zu befassen. Endlich gelang es ihm schließlich den bis dahin rätselhaften Verdauungsvorgang aufzuklären. Für diese Forschungsleistung wurde er 1904 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Pawlow erforschte auch die Nervenversorgung des Herzens und die Gehirnfunktionen. Es gelang ihm entscheidend viele psychische Erkrankungen und ihre Heilung zu erklären. Das war eine große Bedeutung im Bereich der Psychologie.
Pawlow wurde nach der russischen Oktoberrevolution von 1917 von Lenin als Forscher unterstützt und konnte seine Experimente fortsetzten und ausweiten.
Zwischen 1896 und 1921 veröffentlichte der Wissenschaftler vierzig Bücher über Psychologie, Physiologie und Psychiatrie, die noch heute ihre Berechtigung haben.
Bis zu seinem Lebesende arbeitete er in einem Labor und hatte 300 Mitarbeiter.
Pawlow starb am 27. Februar 1936 in Leningrad.
Iwan Petrowitsch Pawlow war Mitglied von acht Akademien, Träger aller russischen Gelehrtengrade und Inhaber unzähliger ausländischer Ehrenzeichen und Medaillen physiologischer, psychologischer, zoologischer und anderer wissenschaftlicher Institutionen. Seine Theorien übten starken Einfluss auf die moderne Psychologie und Medizin aus.
Iwan Setschenow (1829−1905): Der Vater der russischen Physiologie
Iwan Michailowitsch Setschenow ist ein hervorragender russischer Wissenschaftler und der Begründer der physiologischen Schule.
Setschenow wurde am 13. August 1829 in heutigem Dorf Setschenowo im Gebiet Nischni Nowgorod geboren.
1848 absolvierte er die Militär-Ingenieurschule der russischen Armee in Sankt Petersburg.
Von 1850 bis 1856 studierte er Medizin an der Moskauer Universität. Weiter bis 1860 arbeitete er in Berlin, Leipzig, Wien und Paris mit berühmten Ärzten und Wissenschaftlern.
Hier arbeitete er mit dem Thema „Die Physiologie der alkoholischen Vergiftung“ und trat mit dieser Arbeit in Sankt Petersburger Medizinisch-Chirurgischen Akademie auf.
1860 gründete Setschenow das erste physiologische Laboratorium und arbeitet als Professor.
Die Ergebnisse der Beobachtungen fasste er in seinem Buch „Reflexe des Gehirns“ (1863) zusammen. 1866 gab der Wissenschaftler noch eine wichtige Arbeit: „Physiologie des Nervensystems“, die und heute als Grundlage in diesem Bereich ist.
Iwan Setschenow erklärte, dass Organismus und Umwelt untrennbar sind. Jede Reizung wird durch die Reaktion des Nervensystems - den Reflex – verursacht und das Gehirn ist
die materielle Grundlage des psychischen Lebens. So begann die Geschichte der wissenschaftlichen Psychologie: daher war sie als philosophische Disziplin.
Die letzten Jahre seines Lebens erforschte Setschenow die physiologische Grundlage der Arbeit und Erholung des Menschen. Er fand, dass Schlaf und Ruhe nicht dasselbe sind. Ein achtstündiger Schlaf ist notwendig und die anderen 16 Stunden sind für Arbeit und aktive oder passive Erholung.
Setschenow lieferte außerdem Arbeiten zur Blutgasanalyse.
Er starb im Jahr 1905. Aber seine Arbeiten beeinflussten die Entwicklung solcher Wissenschaften wie Psychologie und Medizin, Biologie und allgemeine Erkenntnistheorie.
Schores Alfjorow (1930-2019): Legende der Wissenschaft
Ohne die in seinem Labor geschaffenen Kristalle gäbe es heute weder Mobilfunk, noch DVD, noch ein superschnelles Internet.
Schores Iwanowitsch Alfjorow wurde am 15. März 1930 in weißrussischer Stadt Wizebsk geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte er eine Schule mit Goldmedaille beenden.
Weiter studierte er am Elektrotechnischen Institut in Leningrad und seit 1952 begann seine wissenschaftliche Arbeit im Bereich des Transistors.
Später erforschte er verschiedene Arten der Strahlungen. In seinem Labor arbeitet man mit Laser und schon im Jahr 1970 wurden die ersten in der Welt Sonnenbatterien geschaffen.
Von 1987 bis 2003 war er Direktor des „Physikalisch-Technischen Instituts A. F. Joffe“ in Sankt Petersburg und bis 2006 dessen wissenschaftlicher Leiter. Seit 1989 ist er Vizepräsident der Russischen Akademie der Wissenschaften. 1987 wurde er als auswärtiges Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR gewählt, 1990 in die National Academy of Sciences.
2000 erhielt Alfjorow gemeinsam mit den Amerikanern Jack Kilby und Herbert Kroemer den Physik-Nobelpreis „Für Erfolge in der Elektronik“. Sie wurden für die Entwicklung der Halbleiterheterostrukturen und die Schaffung schneller opto- und mikroelektronischer Komponenten ausgezeichnet. Das ist die Basis der Informationstechnologie.
Im Februar 2001 gründete Alfjorow eine Stiftung zur Unterstützung der Bildung und Wissenschaft, um begabten Nachwuchswissenschaftlern zu helfen und sie bei ihren Forschungen zu fördern. Schores Alfjorow spendete einen Teil seiner Nobelpreis-Prämie der Stiftung.
Alfjorows Arbeiten sind weltweit bekannt und anerkannt, sie finden Aufnahme in viele Lehrbücher. Er ist Autor von mehr als 500 wissenschaftlichen Arbeiten, darunter drei Monographien, und von mehr als 50 Erfindungen.
2001 wurde Schores Alfjorow der Preis „Russischer Nationaler Olymp“ in der Kategorie „Mensch als Legende“ verliehen.
Im August 2017 schloss die Zeitschrift „Forbes“ Schores Alfjorow in die hundert einflussreichsten Russen des letzten Jahrhunderts ein.
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Das war nur ein kleines Teil aller hervorragenden Wissenschaftler aus Russland.
Viele unsere Landsleute haben die Heimat in allen wissenschaftlichen Disziplinen verherrlicht: von der Medizin und Biologie bis zu Entwicklungen im Gebiet der Weltraumtechnologien.
Wiederholen wir diese Wissenschaftler noch einmal!
1. Michail Wassiljewitsch Lomonossow, ein Dichter, Naturwissenschaftler und Reformer der russischen Sprache und Dichtkunst, „der Begründer der russischen Wissenschaft“.
2. Dmitri Iwanovitsch Mendelejew, ein Chemiker und Entdecker des Periodensystems der Elemente.
3. Iwan Petrowitsch Pawlow, ein Psychologe, Physiologe und Mediziner, ein Nobelpreisträger für seine Arbeiten über die Verdauungsdrüsen.
4. Iwan Michailowitsch Setschenow, ein Mediziner, Biologe, der Begründer der physiologischen Schule, einer der Begründer der Psychologie.
4. Schores Iwanowitsch Alfjorow, ein Physiker und Nobelpreisträger für Erfolge in der Elektronik und die Basis der Informationstechnologie.
„Die Wissenschaft ist die klare Erkenntnis der Wahrheit, die Erleuchtung des Geistes…“
Michail Wassiljewitsch Lomonossow.